Hoover, Yarros und Prinz Harry mit Millionensellern
Der US-Buchmarkt hat 2023 rund 2,6 Prozent weniger gedruckte Bücher als im Vorjahr verkauft – und das trotz der Millionenseller etwa von Colleen Hoover, Rebecca Yarros und Prinz Harry.
Der US-Buchmarkt hat 2023 rund 2,6 Prozent weniger gedruckte Bücher als im Vorjahr verkauft – und das trotz der Millionenseller etwa von Colleen Hoover, Rebecca Yarros und Prinz Harry.
Das berichtet das Branchenmagazin "Publishers Weekly" unter Bezug auf eine Erhebung von Circana BookScan. Das Minus von 2,6 Prozent bei Absatz der Printbücher sei geringer gewesen, als die Branche noch im Sommer befürchtet hatte. So habe es etwa im vierten Quartal 2023 ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gegeben (in den ersten neun Monaten wurde ein Minus von 4,1 Prozent verbucht). Der Absatz von Printbüchern betrug 2023 insgesamt 767,4 Millionen Stück, nach 787,6 Millionen Stück im Jahr davor.
Geholfen hat sicherlich auch, dass von acht Titeln in 2023, wie schon 2022, mehr als eine Million Exemplare verkauft wurden. Fünf davon steuerten allein Colleen Hoover (3) und Rebecca Yarros (2) bei. Hoover und Yarros sorgten so maßgeblich mit dafür, dass der Absatz der Belletristik für Erwachsene (Adult Fiction) ein Prozent über dem Wert von 2022 lag. Das sei die einzige Kategorie mit einem Absatzplus 2023 gegenüber dem Vorjahr gewesen.
Innerhalb der Belletristik für Erwachsene habe die Fantasy am besten abgeschnitten – hier sei der Absatz um 51,7 Prozent nach oben geschnellt. Rebecca Yarros hat mit ihrer Drachenreiter-Saga hatte den größten Anteil daran. Den stärksten Abfall gegenüber 2022, minus 22,4 Prozent, hatten dagegen Graphic Novels. Diese waren aber immer noch das drittbeste Genre bei der Belletristik für Erwachsene. Platz 2 beim Zuwachs holten Horror und Okkultes (plus 24,2 Prozent).
Beim Sachbuch für Erwachsene (Adult Nonfiction) sank der Absatz im Jahresvergleich, so "Publishers Weekly" weiter, um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit habe sich das Minus stark verringert (2022 zu 2021: minus 10,3 Prozent). Zwei Memoiren hätten hierzu beigetragen: "Spare" von Prinz Harry (mehr als 1,2 Millionen Exemplare wurden verkauft) und "The Woman in Me" von Britney Spears (mehr als 908.000 Exemplare abgesetzt). Insgesamt legten Biografien und Autobiografien im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent zu. Nur das Religionssegment (plus 6,4 Prozent) und Reise (plus 3,8 Prozent) performten noch besser.
Der Bereich Kinder- und Jugendbuch lief weniger erfreulich, das Jugendbuchsegment verkaufte 4,7 Prozent weniger Bücher, bei Sachbücherw für Kinder und Jugendliche war der Absatz um 7,1 Prozent geringer als 2022. Topseller war Dav Pilkeys "Dog Man: Twenty Thousand Fleas Under the Sea" mit fast 1,1 Millionen verkauften Exemplaren im belletristischen Jugendbuch. Vom neuesten "Greg" von Jeff Kinney, "No Brainer", gingen mehr als 515.000 Exemplare über den Ladentisch.
Insgesamt sei der Rückgang bei Hardcovern, trotz gestiegener Preise, moderater gewesen (minus 1,6 Prozent) als bei Trade Paperbacks (minus 2,6 Prozent) und Market Paperbacks (minus 15,6 Prozent).
Trotz Absatz-Minus von 2,6 Prozent in 2023, war der Absatz noch 10 Prozent höher als im Vor-Corona-Jahr 2019 (697,3 Millionen Exemplare). Der Corona-Peak war 2021 (837,7 Millionen Exemplare).
Im Laufe des Jahres 2023 hätten die meisten Verlage schmerzhafte Schritte unternommen, erläutert "Publishers Weekly", um den Personalüberhang abzubauen, mit dem sie die höheren Umsätze 2020–2022 bewältigt haben. Da sich die inflationsbedingten Kostensteigerungen in den letzten Monaten abgeschwächt hätten, bestünde die Hoffnung, dass sich 2024 endlich die lang ersehnte neue Normalität einstelle. Natürlich würden die Verleger darauf hinweisen, dass 2024 auch viele Unwägbarkeiten mit sich bringe, wie etwa die Präsidentschaftswahlen und viele Fragen und Sorgen darüber, was die künstliche Intelligenz für das Buchgeschäft bringen wird.