Einzelhandelsverband HDE

Handel startet schwach ins Weihnachtsgeschäft

29. November 2021
Redaktion Börsenblatt

Nur 20 Prozent der vom Einzelhandelsverband HDE befragten 350 Unternehmen sind mit den Umsätzen im bisherigen Weihnachtsgeschäft zufrieden. Der HDE fordert deshalb weiterhin, 2G- und 3G-Regeln im Einzelhandel abzuschaffen bzw. nicht einzuführen.

Nach Erkenntnissen des HDE herrsche im Einzelhandel aufgrund der funktionierenden Hygienekonzepte und der Maskenpflicht keine erhöhte Infektionsgefahr.

„Der Einzelhandel konnte den immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen mit steigenden Infektionszahlen, höherer Inflation und Lieferengpässen bis in den November hinein trotzen. Die Folgen der dramatischen Verschärfung der Coronakrise erreichen jedoch in der zurückliegenden Woche vor dem 1. Advent den Einzelhandel“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Die HDE-Umfrage zeigt, dass knapp mehr als die Hälfte der stationären Nonfood-Händler mit der Umsatzentwicklung in der letzten Woche unzufrieden ist. Besonders schwach verlief das Geschäft im Bekleidungseinzelhandel. Hier ist nur jeder fünfte Händler zufrieden. Überwiegend gut lief es demnach lediglich im Lebensmittelhandel. Positive Impulse gab es außerdem bei Haushalts- und Spielwaren. Am häufigsten griffen die Kundinnen und Kunden in den vergangenen Tagen laut Umfrage in den Bereichen Unterhaltungselektronik und Smartphones, warme Bekleidung und Strickwaren, Haushaltswaren zum Kochen und Backen, sowie bei Comics und Puzzles zu.

Rückgang der Kundenfrequenz

Grund für die weit verbreitete Unzufriedenheit der Geschäftsleute seien die flächendeckend gefallenen Kundenfrequenzen. Laut HDE berichteten rund 60 Prozent der Handelsunternehmen von Rückgängen gegenüber dem Vorjahr. „Viele Einzelhändler bangen um das Weihnachtsgeschäft und damit um ihre umsatzstärkste Zeit. Das ist auch eine Folge der vielerorts gültigen 2G- oder 3G-Regelung für den Einzelhandel in den Innenstädten. Denn die Schlangen vor der Kontrolle an den Türen der Nicht-Lebensmittel-Geschäfte schrecken die Menschen oft vom Einkaufen ab. Gleichzeitig ist allen auch in der Politik klar, dass der Einkauf kein Infektionsherd ist und Hygienekonzepte, Lüftungsanlagen sowie die Maskenpflicht für ausreichend Sicherheit sorgen. Deshalb müssen diese Zutrittsbeschränkungen wieder entfallen“, so Genth.

In der jetzigen Situation rechnen laut HDE-Umfrage nur zwölf Prozent der Handelsunternehmen angesichts der Corona-Restriktionen mit einer positiven Entwicklung der Umsätze in den kommenden Wochen.