Die Nachricht vom Ausscheiden des langjährigen Mayersche-Chefs und Gesellschafters Hartmut Falter aus der Geschäftsführung des fusionierten Unternehmens Thalia Mayersche hat am Dienstag die Buchbranche überrascht. Denn mit Zusammenschluss der beiden Buchhandelsfilialisten vor zwei Jahren war von einem baldigen Wiederausstieg des Aacheners aus der operativen Geschäftsführung keine Rede gewesen.
Im Gespräch mit Börsenblatt online betont Falter jedoch, dass für ihn ein solcher Schritt von Anfang an vorgesehen gewesen sei: „Den Zeitpunkt dafür habe ich mir bewusst offengehalten. Und natürlich spricht man darüber nicht öffentlich, sonst hätte die Gefahr bestanden, dass ich in meiner Geschäftsführerposition gleich als Lame Duck wahrgenommen worden wäre.“ Jetzt die operative Führung des Unternehmens „in die Hände der hoch kompetenten Funktionsspezialisten bei Thalia“ zu legen, ist für Falter „genau der richtige Moment“. Die Vollintegration von Thalia und Mayersche sei „zu 95 Prozent abgeschlossen“ – vertrieblich, in der IT, aber auch kulturell.
Die vertriebliche Verantwortung für das gesamte stationäre Geschäft von Thalia Mayersche liegt künftig in den Händen von Thalia-Geschäftsführer Ingo Kretzschmar. Der Geschäftsführerposten von Falter wird nach dessen Auskunft nicht nachbesetzt.
Seinen Einfluss auf die Entwicklung des Marktführers im Sortimentsbuchhandel will Falter in seiner Gesellschafterrolle aber behalten. „Jede wichtige Entscheidung, die bei Thalia Mayersche getroffen wird, geht über den Tisch der Gesellschafter. Diese Arbeit bleibt für mich und diese Verantwortung werde ich weiterhin wahrnehmen.“