Fachprogramm

Deutsch-spanischer Dialog

13. November 2020
von Börsenblatt

Das Festival Eñe und die Initiative Otra Mirada bieten unabhängigen Verlagen und Buchhandlungen die Möglichkeit, sich virtuell mit spanischsprachigen Kolleg*innen auszutauschen - kostenlos und mit spannenden Themen.

Seit 2009 trifft sich die Literaturszene beim Festival Eñe jeden Herbst an unterschiedlichen Orten in Madrid - dieses Jahr findet es vom 16. bis 21. November unter dem Motto "Die Dystopie ist tot. Es lebe die Utopie!" in einem virtuellen Format statt. So sollen trotz der Pandemie-Einschränkungen Besucher innerhalb und außerhalb spanischer Grenzen erreicht werden. Mit Blick auf Spanien als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2022 und dem Austausch zwischen Deutschland und Spanien erhält auch die deutsche Literatur einen Ehrenplatz im Festival. Aus Deutschland werden Roland Schimmelpfennig, Zoe Beck, Anja Kümmel, Marc-Uwe Kling, Niklas Maak, Maria Cecilia Barbetta, Rosa Ribas und Katja Deiß als Gesprächpartnerinnen teilnehmen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Registrierung erfolgt hier: https://xn--festivalee-19a.com/suscribete-a-nuestra-newsletter/

Dialog mit Buchhändlern und Verlegern

"Otra Mirada" ist eine Initiative der Librería Cálamo aus Zaragoza (Spanien), die versucht, einen Raum für Dialog und Zusammenarbeit zwischen unabhängigen Buchhändlern und Verlegern aus Spanien und Lateinamerika zu schaffen. Die Veranstaltungsreihe hat bisher in Zaragoza, Spanien (2011), Guadalajara, México (2012), Antigua, Guatemala (2017) und Bogotá, Kolumbien (2018) stattgefunden. Im Rahmen der Vorbereitungen auf den Ehrengastauftritt Spaniens 2022 auf der Frankfurter Buchmesse wird der iberoamerikanische Dialog von 17. bis 19. November 2020 mit Kollegen aus Deutschland geführt.

Auch hier ist die Teilnahme ist kostenlos. Die Registrierung erfolgt hier: https://www.xing-events.com/Otramirada2020.html

Das Programm von Otra Mirada

1. Internationale Literaturagenturen im Dialog 

17. November 2020, 15 Uhr

Literaturagenturen, als Brücke zwischen Autoren und Verlagen, nehmen weltweit eine bedeutende, zumeist unsichtbare, Rolle auf dem Buchmarkt ein. Wie können sie neue Themen, die nicht dem literarischen Mainstream entsprechen, einführen und legitimieren?

  • Bernat Fiol, SalmaiaLit Agencia, Literaria, Barcelona

  • Andrea Montejo, Indent Literary Agency, New York

  • Nicole Witt, Literarische Agentur MertinWitt, Frankfurt

  • Moderator: Sergio Vila-Sanjuán, Periodista, Barcelona

 

2. Zeilen überspringen. Das Bilderbuch - ein keineswegs leichtes Genre!

17. November 2020, 16 Uhr

Was kennzeichnet das in Spanien (und Lateinamerika) und im deutschsprachigen Raum produzierte Bilderbuch? Kann man von einer gemeinsamen Bildersprache sprechen oder gibt es kulturelle Grenzen? Wie ist die kulturelle Bereicherung für junge Leser*innen von Kinderbüchern aus anderen Sprachregionen einzuschätzen? Wie hoch ihre Akzeptanz in dem jeweils anderen Sprach- bzw. Kulturraum? 

  • Lara Meana, Librería El Bosque de la Maga Colibrí, Gijón
  • Raquel Garrido, Editorial Apila, Zaragoza
  • Mariela Nagle, Librería Mundo Azul, Berlin
  • Paula Peretti, Peretti Literarische Agentur, Köln

 

3. Buchhandlungen: Netzwerke, lokaler Handel, Gemeinschaft und Fachkompetenz.

18. November 2020, 15 Uhr

In welcher Situation befinden sich die unabhängigen Buchhandlungen in Spanien und Deutschland zurzeit (auch hinsichtlich der Erfahrungen während der Pandemie)? Welche Strategien gibt es für sie, auch im Online-Handel wettbewerbsfähig zu bleiben? Während der Lockdown-Phase gab es in Deutschland Kooperationen zwischen großen Buchhandelsketten und dem unabhängigen, lokalen Buchhandel. Existieren diese Kooperationsbestrebungen weiterhin? Wie ist die Haltung der jeweiligen öffentlichen Einrichtungen, den unabhängigen Buchhandel zu schützen?

  • Maite Aragón, Caótica Librería, Sevilla
  • Enrique Pascual Pons, Marcial Pons Librerías, Madrid
  • Ana S. Pareja, La Bartleby & Co., Berlin

 

4. "Er war nicht nur vorübergehend": Die Vielfalt des unabhängigen Verlags. Teil I.

18. November 2020, 16.15  Uhr

Was zeichnet den spanischen und deutschen unabhängigen Verlag aus? Warum gibt es in Spanien und Lateinamerika so viele unabhängige Verlage? Wie sieht es in Deutschland aus? Wie ist der Anteil der Übersetzungen verglichen mit der nationalen Literatur?

  • Luis Solano, Libros del Asteroide, Barcelona
  • Valeria Bergalli, Minúscula Editorial, Barcelona
  • Simon Lörsch, Suhrkamp Verlag, Berlin.
  • Piero Salabè, Carl Hanser Verlag, München,

 

5. "Er wird auch nie (vorübergehend) sein!" Die Vielfalt des unabhängigen Verlags. Teil II. 

19. November 2020, 15 Uhr

Was bedeutet der europäische und lateinamerikanische Markt für spanische und deutsche unabhängige Verleger? Was heißt es für einen unabhängigen Verlag, sich auf Genre wie Kurzgeschichten, Theater oder Comics zu spezialisieren? Wie funktionieren andere Geschäftsmodelle, etwa die Mitgliedschaft in einem Buchclub? Wie ist die aktuelle Situation des unabhängigen Verlagswesens? (Auswirkungen der Pandemie) Gibt es einen institutionellen Schutz?

  • Juan Casamayor, Editorial Páginas de Espuma, Madrid
  • Carlos Rodríguez, Ediciones La Uña Rota, Segovia
  • Corinna Santa-Cruz, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt

 

6. Was lesen wir? Warum lesen wir? Leser suchen und festnehmen.

19. November 2020, 16.15 Uhr

Was macht die deutsche und spanische Leserschaft aus? Von wem oder was lässt sie sich leiten? Wie erreichen Verleger ihre Leser? Gibt es bei deutschen Lesern Allgemeinplätze bezüglich der in Spanien und Lateinamerika geschaffenen Literatur? Worin bestehen die Herausforderungen der spanischen Verleger für 2022, Allgemeinplätze zu sprengen und Neues, Unbekanntes dem deutschen Leser näherzubringen?

  • Silvia Sesé, Anagrama Editorial, Barcelona.
  • Valeria Ciampi, Alianza Editorial, Madrid
  • Linus Guggenheimer, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin
  • Heinrich von Berenberg, Berenberg Verlag, Berlin.