"Die Folgen der Pandemie treffen den Bahnhofsbuchhandel weiterhin erheblich", heißt es im Geschäftsbericht 2021 des Verbands Deutscher Bahnhofsbuchhändler. Insbesondere große Läden in ICE-Bahnhöfen seien von Umsatzeinbrüchen zwischen 25 und 35 Prozent betroffen. Mittlere und kleinere Standorte seien nicht so schwer betroffen.
Einige Maßnahmen erleichtern den Unternehmen des Verbands die Lage: Festvereinbarte Öffnungszeiten wurden teilweise ausgesetzt, um der Verkehrslage Rechnung tragen zu können. Kurzarbeit wurde verlängert, um Mitarbeiter zu halten und Liquiditätsvorteile zu erreichen.
Probleme sieht der Verband weiterhin in den Mindestmieten, doch die DB Station Service lehne weitere Erleichterungen mit Hinweis auf die eigene finanzielle Lage ab. Darüber berichteten wir in der Vergangenheit bereits: "Mietmodalitäten anpassen!"
Sorge mache man sich auch mit Hinblick auf steigende Nebenkosten und den steigenden Mindestlohn, der den Abstand zu allen darüber liegenden Lohn-/Gehaltsmodellen verringere und Unternehmen zusätzlich unter Druck setze. Mit Verlagen seien außerdem "Handelsspannengespräche" geführt worden und nach größeren Rabatten gefragt worden. Die Ergebnisse seien gering geblieben.
Die Umsätze des Bahnhofsbuchhandels
- Kundenfrequenz ging 2020 um ca. 40 % zurück. 2021 nochmals um 7,5 Prozent
- Der einzelne Kundenbon habe sich um ca. 8 % erhöht
- Presseumsatz hat sich nach dem Einbruch von 35 % 2020 nochmals um ca. 3,4 % verringert.
- Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Umsatz im Bereich „Buch“ um 1,5 % verbessert.
- Non-Food-Bereich ist um 10 % gestiegen.
Gesamtumsatz aus dem Verkauf von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern
- 2019: 280 Mio. Euro
- 2020: 170 Mio. Euro
- 2021: 165 Mio. Euro
Der Verband betont in seinem Geschäftsbericht wiederholt, dass "die Branche nur mit Hilfe der Vermieterin, der Deutschen Bahn Station & Service AG, und den Verlagen stabilisiert und erhalten werden kann".
Zum Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler gehören 15 Unternehmen mit etwa 3200 Mitarbeiter:innen.