Die Frage, wie das Leben in den Innenstädten gestaltet werden soll, war schon vor der Pandemie ein sehr wichtiges Thema. Hinzu kommen jetzt die verheerenden Corona-Folgen für den Einzelhandel, für die Gastronomie und die Kulturstätten, die Garanten für ein attraktives Stadtleben sind. Was wollen Sie konkret tun, um die Zukunft der Innenstädte nach Corona zu gestalten und zu sichern?
DIE LINKE: Innenstädte sollen Orte der Vielfalt sein. Wir wollen ihre charakteristischen Merkmale bewahren und Strukturen fördern, die eine vitale und lebenswerte Umgebung schaffen. Wir fordern daher ein soziales Gewerbemietrecht. Von dieser Maßnahme sollen allen voran kleine Läden und inhabergeführte Gastronomie und Bars profitieren. Dem Trend der Starbuckisierung wollen wir entgegenwirken und kleinen Buchläden, Kultureinrichtungen oder der Vermarktung von regionalen Produkten Platz in den Innenstädten sichern.
Grundsätzlich wollen wir neue und verbindlichere Formen der demokratischen Beteiligung in der Stadtentwicklung durchsetzen – von Beginn der Planung an, nicht erst, wenn es kaum noch etwas zu entscheiden gibt. Die Privatisierung und Kommerzialisierung öffentlicher Räume wollen wir zurückdrängen und die öffentliche Gestaltungshoheit wieder herstellen. Wir streiten für eine Stadt der kurzen Wege, weitgehend Autofreie Innenstädte und eine Verkehrswende hin zur Stärkung des Rad-, Fuß- und des öffentlichen Nahverkehrs, ergänzt um neue Mobilitätsangebote wie das Carsharing.