Die amerikanisch-polnische Historikerin wird am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Als sie die Nachricht bekommen habe, dass der Friedenspreis in diesem Jahr an sie gehen solle, so Anne Applebaum, sei sie „immens überrascht“ gewesen – und habe gefragt: „Sind Sie sicher, dass Sie den Friedenspreis an mich vergeben wollen?“. Schließlich sei Frieden für sie keineswegs dasselbe wie Pazifismus, stellte Applebaum klar, die schon früh prognostiziert hat, dass Putin eine klare machtpolitische Agenda verfolgt.
Es sei ein Fehler gewesen, Europa und die Ukraine nicht auch militärisch dagegen zu wappnen, betonte Applebaum auf der Pressekonferenz: „Manchmal lässt sich der Frieden nur durch Verteidigung erhalten“.
Die Historikerin machte aber auch deutlich, dass jeder Krieg anders sei und es deshalb auch kein Patentrezept gebe, um Auseinandersetzungen zu beenden. Alle an einem Tisch zu versammeln und ein Bier miteinander zu trinken – damit sei es jedenfalls nicht getan. Im Konflikt mit Russland räumt die Publizistin der Diplomatie derzeit wenig bis keine Chancen ein, dagegen könnten vermittelnde internationale Gespräche durchaus eine Lösung für den Krieg im Sudan sein.