Im Augenblick haben nicht alle Peer-Groups einen Koordinator. Brauchen Sie dringend mehr Branchenspezialisten, die sich in der IG engagieren?
Dorette Peters: Leider ist das so. Aber wir brauchen keine Spezialisten, sondern engagierte Personen, die Begeisterung für das jeweilige Thema, etwas Zeit und auch Ausdauer mitbringen. Wir alle lernen täglich dazu. Daher ist die Mitarbeit in der IG die Chance zur beruflichen Fortbildung. Die gemeinsame Arbeit erweitert den Horizont und erhöht so auch den eigenen Wert auf einem dynamischen Arbeitsmarkt.
Eine wichtige Aufgabe der IG ist die Erstellung von Best Practices, beispielsweise zu Aktionspaketen und Werbemitteln für den Handel. Was wissen Sie über die Verbreitung und Nutzung der Best Practice?
Detlef Bauer: Die Erstellung von Best Practice ist das Brot und Butter-Geschäft der IG PM. Als Standardformat im Datenaustausch zeichnet sich ONIX durch eine internationale Verwendung und sehr hohe Flexibilität aus. Was erst einmal als ein Vorteil erscheinen mag, ist aber bei genauer Betrachtung eher nachteilig. Die erwartete Vereinheitlichung blieb durch jeweils individuelle oder zweiseitig vereinbarte Lösungen im Rahmen der vielfältigen Möglichkeiten von ONIX hinter den Erwartungen zurück. Über unsere Best Practice Lösungen stellen wir Verbindlichkeit her. Alle Marktteilnehmer im DACH-Raum sind so leicht auf einen verabredeten Standard zu bewegen. Im internationalen Kontext ist das deutlich aufwändiger.
Die Weiterentwicklung der Produktmetadaten findet auch im internationalen Kontext statt, etwa auf dem Gebiet der thema-Klassifikationen. Wie läuft die Zusammenarbeit mit EDItEUR und anderen internationalen Organisationen?
Christoph Kaeder: Im International Steering Committee von ONIX und thema arbeiten deutsche Vertreter mit, die von der IG gewählt und entsandt worden sind. Somit können wir Ideen aus der IG bei EDItEUR, der verantwortlichen Muttergesellschaft der beiden Formate, für die Weiterentwicklung gezielt einbringen. Umgekehrt wird durch die Berichte unserer Vertreter auch in der IG transparenter, was sich in der weltweiten Entwicklung derzeit tut.
Detlef Bauer: Mit den österreichischen und Schweizer Kollegen besteht permanenter Austausch und auch mit den Vertretern Japans, Norwegens, Spaniens, Italiens und den USA gab es in der Vergangenheit bereichernde Zusammenarbeit.
Wo gibt es Schnittmengen mit anderen Interessengruppen im Börsenverein?
Detlef Bauer: Wir pflegen projektbezogene Zusammenarbeit und dauerhaften Austausch über kooptierte Mitglieder anderer IGs. Insbesondere mit der IG Nachhaltigkeit (früher IG Pro) und mit der IG Digital haben wir einen stetigen engen Austausch. Unsere Expertise in der digitalen Zusammenarbeit haben wir mit der IG Nachhaltigkeit zusammen den anderen IGs lange vor der Pandemie in einem Workshop vorgestellt. Im Team Transformation beraten wir Verband und Mitglieder bei den vielfältigen Aufgaben rund um Digitalisierungsthemen. Eine enge Verzahnung ist mit den Schulbuchverlagen über den Verband Bildungsmedien gelungen und zusammen mit der IG Kalender arbeiten wir an der Steigerung der Sichtbarkeit ihrer Produkte im Handel. Stolz sind wir auf die gute Vertretung aller drei Sparten in der IG, die nicht zuletzt durch deren Sprechertrio maßstäblich abgebildet wird. Hier ziehen alle an einem Strang.