Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, hält das Ergebnis der Erhebung für "katastrophal. Es belegt die dramatischen Auswirkungen der Änderungen im Urheberrecht auf den wissenschaftlichen Publikationsmarkt, vor denen wir die Bundesregierung gewarnt hatten. Wenn Autor*innen hochwertiger Lehrmedien und ihren Verlagen immer weiter Umsätze wegbrechen, wird es ihnen unmöglich, Material von hoher Qualität anzubieten."
Studierende und Lehrende seien aber in den meisten Studiengängen darauf angewiesen, dass ihnen Auszüge aus hochwertigen Lehrmedien in digitalen Semesterapparaten und Lehrbücher für das Eigenstudium zur Verfügung stehen. Wenn deren Inhalte von den Hochschulen nicht zu angemessenen Bedingungen im Markt erworben, sondern aufgrund gesetzlicher Vorschriften lizenzfrei genutzt werden könnten, werde es davon aber immer weniger und in manchen Fächern schon bald gar keine mehr geben, so Skipis.
"Da die Bundesregierung die im Gesetz verankerte Befristung der wichtigsten Regelungen des UrhWissG überraschend vorzeitig aufgehoben hat, ohne die ausdrücklich vorgesehene Evaluierung abzuwarten, sehen wir nun das Ausmaß der Entwicklungen, ohne gegensteuern zu können. Auch im Interesse der Studierenden und Lehrenden in Deutschland appellieren wir an eine künftige Bundesregierung, die notwendigen Korrekturen vorzunehmen und faire Rahmenbedingungen wiederherzustellen, unter denen Verlage und Autor*innen vielfältige, hochwertige und zielgruppengerechte wissenschaftliche Lehrwerke anbieten können", betont Skipis.