Börsenverein unterstützt Petition zum Erhalt von Sprach-Kitas

"Es wäre fatal, hier den Rotstift anzusetzen"

26. August 2022
Redaktion Börsenblatt

Das Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" soll 2023 nicht weitergeführt werden. Das kritisiert der Börsenverein, der die Initiative "Sprach-Kitas retten" unterstützt – und aufruft, deren Petition zu unterzeichnen. 

Das Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" soll im kommenden Jahr nicht weitergeführt werden: So steht es im Entwurf für den Bundeshaushalt 2023, dessen finale Verabschiedung im November stattfindet, so der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in einer Presseinformation. Der Börsenverein und seine Interessengruppe (IG) Leseförderung kritisieren die geplante Beendigung der Förderung. Sie unterstützen die Initiative "Sprach-Kitas retten", die den Erhalt des wichtigen Programms fordert, und rufen zur Unterzeichnung einer Petition auf.

 

"Es wäre fatal, hier den Rotstift anzusetzen"

"Kitas sind Schlüsselakteure in der Sprach- und Leseförderung", sagt Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. "Dort wird der Grundstein für faire Bildungsvoraussetzungen für Kinder gelegt. Es wäre fatal, wenn die Bundesregierung gerade an dieser Stelle den Rotstift ansetzt. Aufgrund der großen Defizite bei der Sprach- und Lesekompetenz hierzulande, die sich durch die Pandemie weiter zugespitzt haben, braucht unser Land nicht weniger, sondern mehr Förderung und Unterstützung durch die Politik, um die Leseförderung nachhaltig zu verbessern."

"Die Sprach-Kitas vermitteln die Grundlagen für das Leseverständnis, das die Zukunftschancen von Kindern maßgeblich beeinflusst. Besonders in einer diversen Gesellschaft wie in Deutschland bildet Sprachförderung einen wichtigen Faktor für Chancengleichheit, soziale wie persönliche Entwicklung. In vielen Elternhäusern wird nicht mehr vorgelesen – damit sind die Kitas stärker gefragt, Sprach- und Lesefähigkeit zu vermitteln. Und was im Kleinkindalter an Leseförderung versäumt wird, ist später immer schwieriger auszugleichen. Deshalb ist das Programm der Bundesregierung so entscheidend und darf nicht Sparmaßnahmen zum Opfer fallen", ergänzt Susanne Lux, Sprecherin der IG Leseförderung des Börsenvereins.

Petition unterzeichnen und Unterschriften sammeln

Die öffentliche Petition für den Erhalt der Sprach-Kitas wurde von Kita-Leiterin Wenke Stadach ins Leben gerufen und beim Deutschen Bundestag eingereicht.

  • Wenn sie bis zum 20. September 2022 über 50.000 Unterschriften erhält, findet eine verpflichtende Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages statt.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Petition zu unterstützen, so der Börsenverein:

  • als Einzelperson online unterzeichnen unter bundestag.de
  • oder eine Liste ausdrucken und Unterschriften sammeln z.B. bei Mitarbeitenden oder Kund:innen. Die Liste ist bis zum 15. September an den Petitionsausschuss einzusenden.

Mehr Informationen, der Link zur Petition und zum Download der Unterschriftenliste finden sich auf der Website: sprachkitas-retten.de

Der Börsenverein setzt sich mit zahlreichen Initiativen für Leseförderung in verschiedenen Altersgruppen ein. In Kooperation mit dem Deutschen Bibliotheksverband (dbv) vergibt er jährlich das Gütesiegel Buch-Kita an Kindertagesstätten, die im Bereich der Leseförderung und der Lese- und Sprachentwicklung von Kindern aktiv sind.