Von Null auf Eins springt Sebastian Fitzek (seine Website: https://sebastianfitzek.de/) mit "Der erste letzte Tag" (Droemer; ET: 28. April) – die Illustrationen stammen von Jörn Stollmann (der auch für Fitzeks Kinderbuch "Pupsi & Stinki". Pattloch 2017, gezeichnet hatte) – in unseren Belletristik-Paperbackcharts. Fitzeks neuester Nummer 1-Streich ist "Kein Thriller" wie es ausdrücklich im Untertitel heißt. Diesmal hat der Thriller-König einen "Roadtrip voller Komik" geschrieben. Livius Reimer fährt mit einem Mietwagen von München nach Berlin zu seiner Frau, seine Ehe wackelt. Den Wagen muss er sich mit der jungen, unkonventionellen Lea teilen. Diese schlägt ihm ein Gedankenexperiment vor. In einem FAQ des Verlags sagt Fitzek zu seinem neuen Buch: "Im Moment leben wir in einem Real-Time-Thriller und da fühlte es sich für mich total richtig an,etwas zu schreiben, das ans Herz geht und zum Lachen bringt. Wann., wenn nicht jetzt, brauchen wir etwas, worüber wir lachen können? Ich wollte nach dem düstersten Werk, das ich bisher geschrieben habe, 'Der Heimweg', in der Corona-Zeit einen Kontrapunkt setzen."
Höchstplatzierte Neueinsteigerin in den Hardcovercharts – auf Platz 4 – ist Judith Hermann mit ihrem zweiten Roman "Daheim" (S. Fischer; ET: 28. April). Eine Frau, die Ich-Erzählerin, lebt am Meer, hat dort neu angefangen – und blickt etwa auf eine Entscheidung vor fast 30 Jahren zurück, als sie in einer Zigarettenfabrik arbeitete. Zudem hat sie ihren Mann verlassen, schreibt ihm hin und wieder Briefe. Mit dem Buch ist Hermann für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021 nominiert (siehe Meldung auf Börsenblatt online). Die Jury lobte: "Eine glasklare Prosa, die von den losen Enden der Lebensmitte erzählt: Hermann fängt zutiefst Existenzielles ein: Wer hat die Hoheit über eine Biographie, wie geht man mit dem Ende einer Liebe um, mit dem Alleinsein, dem Loslassen und Losgehen? Dicht, klug, eindringlich." Ob Judith Hermann den Preis der Leipziger Buchmesse gewinnen kann, klärt sich bei der Preisverleihung am 28. Mai.
Zwei weitere Titel finden neu den Weg in die Hardcoverliste:
- Platz 15: "Nach dem Sturm" (Blanvalet; ET: 26. April; Ü: Margarethe van Pée; deutsche Erstausgabe) der US-Autorin Nora Roberts (ihre Website: https://noraroberts.com/). Ein Spannungsroman um die Schauspielerin Cate Sullivan, die als Neunjährige entführt wurde, sich aber selbst befreien konnte. Ein Erlebnis, das sie noch Jahre später nicht verarbeitet hat.
- Platz 20: "Die Tierärztin – Große Träume" (Lübbe; ET: 30. April) von Sarah Lark (eins der Pseudonyme der deutschen Autorin Christiane Gohl). Der erste Band einer "Tierärztin-Saga" um die Tierärtzin Nellie und ihre Kollegin Maria setzt 1912 in Berlin ein. Dann, nach dem Ersten Weltkrieg, wollen sie eine eigene Praxis aufbauen. Den zweiten Band "Die Tierärztin – Voller Hoffnung", der in den 30er und 40er Jahren in Neuseeland nach der Flucht der Veterinärmedizinerinnen aus Deutschland spielt, kündigt der Verlag für den 30. September an.
Den Spitzenplatz in der Hardcoverliste behauptet Juli Zeh mit "Über Menschen" (Luchterhand; ET: 22. März) – zwei Neueinsteiger der vorigen Woche rücken ihr aber dichter auf die Pelle: Auf Platz 2 (Vorwoche: 13) schiebt sich "Französisches Roulette" (Diogenes; ET: 28. April) von Martin Walker vor, auf Platz 3 (Vorwoche: 4) "Achtsam morden am Rande der Welt" (Heyne; ET: 26. April) von Karsten Dusse. Beide waren in der vergangenen Woche bereits durch Vorab-Käufe in die Charts gekommen.