"Ich fand es richtig toll", war am Ende aus einer Gruppe junger Frauen zu hören. 45 Minuten hatte das Podium mit Maike Finnern, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Susanne Lux, Inhaberin der Buchhandlung Nimmerland in Mainz und Vorsitzende der IG Leseförderung, und Jakob Springfield, Autor von "Unter Nazis: Jung, ostdeutsch, gegen Rechts", am Freitagmittag im Forum Bildung auf der Frankfurter Buchmesse über das Thema "Mit Leseförderung zur Demokratiebildung" diskutiert. Die Moderation hatte Bob Blume (@netzlehrer) übernommen. Eine sehr gut besuchte Veranstaltung, vor allem mit jungen Leuten, von denen viele hinter den Sitzplätzen stehen mussten.
Der Moderator, der auch Deutschlehrer ist, sagte es nicht durch die Blume, sondern direkt: "Warum zum Teufel, tun wir da so wenig." Gemeint war die frühkindliche Bildung. Dabei sei durch diese der "Return on Investment" am größten, was allseits bekannt sei. Maike Finnern stimmte zu, dass die politisch Verantwortlichen zu wenig täten, wies aber auch auf den "Wirrwarr an Zuständigkeiten der Finanzierung" hin. Es gebe viele strukturelle Defizite. In manchen Kommunen funktioniere es weniger gut, in anderen besser. "Nur, wenn wir laut werden, die Eltern jeden Samstag auf die Straße gehen, wird sich etwas ändern."
Dabei sei Leseförderung gerade in unseren stürmischen Zeiten, mit Rechtsruck im Osten, Kriegen und Klimakrise, um so wichtiger, sagte Bob Blume in der Anmoderation. Gegenüber ständen sich Kommunikation oder Gewalt. Dort, wo das eine ende, beginne das andere. Hier komme das Lesen ins Spiel. Und der demokratische Kompetenzausbau durch Lesen müsse sehr früh starten.