Literaturnobelpreisträger

Mario Vargas Llosa ist tot

14. April 2025
Redaktion Börsenblatt

Am 13. April ist der peruanische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa im Alter von 89 Jahren im Lima gestorben. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählt auch der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 

Mario Vargas Llosa

Das teilte seine Familie nach übereinstimmenden Medienberichten mit. Mario Vargas Llosa galt als einer der großen Namen der lateinamerikanischen Literaturbewegung der 1960er- und 1970er-Jahre, der auch der Kolumbianer Gabriel García Márquez und der Argentinier Julio Cortázar angehörten. "Mit tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser Vater, Mario Vargas Llosa, heute in Lima im Kreise seiner Familie friedlich gestorben ist", schrieben sein ältester Sohn Alvaro und dessen Geschwister am 13. April im Onlinedienst X. Eine Todesursache wurde nicht genannt.

"Wir trauern um unseren Freund und Autor Mario Vargas Llosa", schreibt der Suhrkamp Verlag in einer Trauermeldung auf seiner Website. Mario Vargas Llosa wurde am 28. März 1936 in Arequipa, Peru, geboren. Bereits während seines Studiums der Rechts- und Geisteswissenschaften in Lima und Madrid schrieb er für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen und veröffentlichte erste Erzählungen, ehe 1963 sein erster Roman "Die Stadt und die Hunde" erschien. "Der Autor trat stets als politischer Schriftsteller auf und war damit auch weit über die Grenzen Perus hinaus sehr erfolgreich", so Suhrkamp. Er war Ehrendoktor verschiedener amerikanischer und europäischer Universitäten und hatte Gastprofessuren unter anderem in Harvard, Princeton und Oxford inne.

Sämtliche Romane und Erzählungen – darunter "Das grüne Haus", "Das Fest des Ziegenbocks", "Tante Julia und der Schreibkünstler" sowie "Das böse Mädchen" – sind in deutscher Übersetzung im Suhrkamp Verlag erschienen.

Vargas Llosa wurde 2010 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, laut Begründung "für seine Kartographie der Machtstrukturen und scharfkantigen Bilder individuellen Widerstands, des Aufruhrs und der Niederlage". Seine häufig konservativen Ansichten, stießen laut Medien bei Linksintellektuellen in Südamerika auf Kritik. 1990 trat er bei der Präsidentschaftswahl in Peru an, unterlag aber seinem Rivalen Alberto Fujimori.

1996 erhielt Mario Vargas Llosa den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In der Begründung hieß es damals, Vargas Llosa habe "Gleichheit und Gerechtigkeit als Bedingung des Friedens in das Zentrum seines erzählerischen und essayistischen Schaffens gestellt." Sein Lebenswerk sei das Plädoyer für eine "Kultur der Freiheit" und für "wahre Gerechtigkeit" als unerlässliche Grundlage für das Leben des Individuums wie der Gesellschaft. Mit seinen Essays habe er in die Konflikte unserer Zeit eingegriffen. Vargas Llosa sei "ein Mann ungewöhnlicher Zivilcourage, der für seine Überzeugung kämpft, dass Politik von Moral nicht getrennt werden darf. Für ihn ist Frieden nicht allein eine Sache guten Willens, sondern erkennbarer und benennbarer Bedingungen. Dafür tritt der Weltbürger Mario Vargas Llosa streitbar ein."

Ein ausführlicher Nachruf folgt auf Börsenblatt online.