Joachim Merzbach: Ja, folglich ist es schwer, Nachfolger zu finden, die solche Buchhandlungen übernehmen wollen. Die Bezeichnung "unternehmerische Selbstausbeutung" ist darüber hinaus angebracht. Oft verdienen die Beschäftigen mehr als die Inhaberinnen und Inhaber. Hinzu kommt, dass die Banken eher restriktiv mit Kreditvergaben umgehen und hohe Sicherheiten fordern, die gerade bei jüngeren Existenzgründern und Existenzgründerinnen nicht vorhanden sind.
Bei der rechtzeitig zu beginnenden Suche nach einem potenziellen Käufer, einer Käuferin (das können die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sein, die Buchhandelskollegen in der Stadt oder Region, Quereinsteiger, aber auch Filialisten), muss der Berater neben rechtlichen, steuerrechtlichen und wirtschaftlichen Aspekten auch die psychologisch-emotionalen Folgen einer solchen Übergabe beachten. Und letztlich auch einen "geordneten Rückzug" (die Liquidation der Buchhandlung) der Verkäuferin bzw. dem Verkäufer nahebringen.