Messeimpressionen 2024
Was Sie bei der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr nicht mit eigenen Augen gesehen haben, sehen Sie hier durch die Linse der Messefotograf:innen.
Was Sie bei der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr nicht mit eigenen Augen gesehen haben, sehen Sie hier durch die Linse der Messefotograf:innen.
Der Rummel und die New-Adult-Literatur ist manchem altgedienten Branchenmitglied etwas unheimlich. Doch was helfen Berührungsängste? Kann man sich nicht vielleicht von der Buchbegeisterung anstecken lassen? Knut Cordsen, BR-Kulturjournalist und als erfahrener Literaturkritiker in vielen Literaturpreisjury gefragt, wagt das Experiment und testet in der New-Adult-Halle das Erlebnis Fotospot.
Eine nichtrepräsentative, aber dekorative Umfrage wird von Besucherinnen der New-Adult-Halle beantwortet. Welche Bücher, welche Held:innen lieben Leser:innen über den Tag hinaus?
Am Mittwoch meinte man noch auf den großen leeren Flächen zwischen Ständen der Halle drei, dass die Buchmesse vielleicht zu luftig geplant hat. Aber nein, die Schar der Besucher:innen dehnt sich immer genau so weit aus, wie Platz ist – nur gut, dass man die Halle 1.2 für die Romance-Fans eingerichtet hat.
Viele Leser:innen, die Unterhaltungsliteratur verschlingen, kennen den Heimatverlag ihrer Lieblingslektüre vielleicht gar nicht. Fantasy-Verlage wie der Drachenmond Verlag haben dagegen einen gut gepflegten Draht zu ihrer Community. Mit der Einladung zu Besuchen im "Drachennest" und Events übers ganze Jahr wird man vertraut - da heißt dann Geschäftsführerin Astrid Behrendt einfach: „Drachenmama“.
Schutzumschlag, Farbschnitt und Signatur: Schöner kann ein Buch kaum werden.
Die tschechische Druckerei Finidr ist Spezialist für Farbschnitte – was sie nicht nur am eigenen Messestand beweist. An vielen Verlagsständen sind die Buchkantendrucke aus ihrer Fabrikation zu sehen.
Warum nur ein Buchmesseausflug mit dem Bus, wenn man einen eigenen Stand haben kann? Die Braunschweiger Buchhandlung Graff stellte zum ersten Mal auf der Frankfurter Buchmesse aus und war schon vor den Publikumstagen begeistert. Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth kam vorbei und sprach mit Frederik Wrensch, Maria Meibohm (rechts) und Emma Grunwald (links)
TikTok-Influencer haben einfach eine andere Performance. Was am Messesamstag bei der Verleihung der TikTok Book Awards ablief, unterschied sich jedenfalls deutlich von einer gediegenen traditionellen Literaturpreisverleihung. #BookTok Creator:in des Jahres: @itsjessamess.
Helen Daughtrey wurde für ihre Online-Community „Mädels, die lesen“ ausgezeichnet, eine vielseitige Community leseliebender Menschen. Das macht Helen Mit Spaß und Erfolg für ihre Community.
Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Hansestadt Hamburg, und Antje Flemming, baldige Leiterin des Literaturhauses Hamburg, im Gespräch mit Peter Kraus vom Cleff und Birgit Reuß vom Berliner Büro.
Um herauszufinden, was der Flamingo-Schwimmreifen mit dem Literaturprogramm des Verlags zu tun hat, hätte man stehen bleiben müssen. Es war aber eilig, Buchpreisträgerin Martina Hefter, Verleger Tom Kraushaar und Lektorin Katharina Körber waren auf der Leseinsel der Indies angekündigt. Das Gespräch wurde aufgezeichnet.
Martina Hefter, mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet, absolvierte den Gesprächsmarathon zu ihrem Buch „Hey, guten Morgen, wie geht es Dir“ gut gelaunt und genoss offensichtlich die Begegnungen mit Leser:innen.
Hinten anstellen, bitte! Aber wo ist das? Und was gibt es da vorne eigentlich? Szenen aus dem Roman "Die Schlange" von Vladimir Sorokin könnten sich auch auf der Agora abspielen. Geduld ist eine Tugend, die man zum Lesen von 1000-Seiten-Wälzern braucht - und auf der Agora der Frankfurter Buchmesse.
Die Buchmesse sorgte mit kostenfreiem Wasser dafür, dass die in der Schlange anstehenden lesehungrigen Literaturfans nicht auch noch Durst bekamen.
Bestsellerautor Sebastian Fitzek schreckt die Aussicht auf seine Signierschlange offenbar nicht im geringsten.
Der Ehrengastauftritt strahlte eine Ruhe aus, die man kaum mit dem Bild eines quirligen Italiens in Verbindung bringen kann.
Der mutige Schriftsteller sprach über die unterschiedliche Wahrnehmung seiner Bücher in Deutschland und Italien und meint: "Misstrauen war mir fremd". Unser Autor Nicola Bardola hat weitere italienische Autor:innen zu einem Espresso getroffen – lesenswerte Einblicke in die italienische Literaturlandschaft.
Vielfältige Gesellschaft und Europa: Igiaba Scego und Olga Campofreda im Gespräch über ihre Literaturheimat Italien, moderiert von Shelly Kupferberg..
Die Veranstaltungsreihe Open Books, Literaturfestival der Stadt Frankfurt, brachte Antonio Scurati nach Frankfurt (hier im Gespräch mit Literaturkritikerin Maike Albath). Um die Teilnahme des italienischen Schriftstellers hatte es im Vorfeld des Ehrengastauftritts erhitzte Debatten gegeben.
Die Historikerin Anne Applebaum stellt sich als Friedenspreisträgerin den Fragen der Journalisten. Was ist Frieden, welche Pflichten haben demokratische Staaten, Bürger und Wissenschaftler? Ihre hochpolitische Rede dürfte Wellen schlagen.
Sven Niklas von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit im Gespräch mit Catherine Blache vom Syndicat national de l’édition (sne), Susanne Barwick (Rechtsabteilung) und Kristina Kramer (Berliner Büro) vom Börsenverein
Lesung mit Braille-Schrift: Clara Ori liest im Ehrengastbereich vor.
Bei der Eröffnungsfeier (Harmonie und Streit) wurden die Reden erstmals in Gebärdensprache übersetzt. Ob die Dolmetscherinnen mit dem Tempo von Kulturstaatsministerin Claudia Roths Italienbegeisterung mithalten konnten?
Zeigen, was man kann: Thalia baute einen Stand in bester Lauflage in Halle 3.0 auf. Eine exklusive Kooperation gab es mit der Bücherbüchse, die auf diese Weise auch in Halle 3.0 vertreten war. Was der Stand alten und neuen Kund:innen bot, lesen Sie hier.
Bei Harper Collins legt man Donnerstagsabends weiter Bücher nach.
Das ist der Taschen-Verlag seinem Image schuldig: Der Verlagsstand leuchtete mit opulenten Bildbänden zum Blättern. Benedikt Taschen läuft durchs Bild, Tochter Marlene Taschen richtete einen Empfang aus.
Herrlich selbstironisch spielt die Reclam-Universalbibliothek mit ihrem Image als Schul-Pflichtlektüre.
Das Zentrum Wort, als Veranstaltungsbühne vom Deutschen Literaturfonds, Übersetzerfonds und weiteren Partnern organisiert, rückt das intellektuelle Buchmesseerlebnis in den Mittelpunkt. Büchner-Preisträger Oswald Egger spricht mit Literaturwissenschaftler Christian Metz über seine Literatur. „Das nächste Wort ist immer das schwerste“, so Egger, der zugab, „viel Zeit mit der Arbeit an Wörtern und Silben“ zu verbringen, um sie zu „Verstehensherden“ zu kombinieren. „Eigentlich male ich den Text“.
Die Verlegerpersönlichkeit – was ist das heute? Gerade sind bei Suhrkamp die Briefe des berühmten Verlegers Siegfried Unseld erschienen - eine Botschaft wie aus einer vergangenen Welt.
Gibt es ein Erfolgsrezept für unabhängiges Verlegen? Was wird Arnaud Nourry in Frankreich aufbauen? Der Ex-CEO von Hachette hat in diesem Sommer eine Indie-Verlagsgruppe im Frankreich gegründet. Mehr über das Gespräch mit Porter Anderson. im Bericht: Die Frage nach dem "neuen Leser".
Es wird viel über die Möglichkeiten von Verlagsförderung (siehe Bericht "Feier des Unperfekten") diskutiert. Die Verlagspreise auf Bundes- und Länderebene lenken zumindest punktuell Aufmerksamkeit auf Verlage oder auf einzelnen Projekte. Die Liste der Verlage, die in diesem Jahr mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet wurden, ist ein Best of Publishing, mit deren Büchern sich jede Buchhandlung schmücken kann. Im Bild. Nicole Thamm und Michele Sciurba, Edition Faust.
Wer liest, schreibt auch – immer öfter ist das der Fall. Die Plattform Wir machen Druck sucht auf der Messe Kontakt zu Selfpublishern und Verlagen.
Alina Bronsky kann es nicht fassen: Ihr Buch "Pi mal Daumen" wurde zum Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandlungen gewählt. Die Bedeutung dieser Auszeichnung wächst, man sieht es an der Location der Veranstaltung. Im Vorjahr wurde noch in kleinerem Rahmen gefeiert, in diesem Jahr war der ganze Pavilion voller Gäste aus Buchhandel und Verlagen. Ein schöner Beweis, wie der stationäre Buchhandel Bestseller macht.
Monika Grütters hat vor einigen Jahren etliche Buchmessen als Kulturstaatsministerin besucht und bleibt der Veranstaltung treu - und kommt inzwischen auch mal an einem Publikumstag am Wochenende.
Medienbischof Volker Jung, Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ist jedes Jahr zu Gast beim Börsenverein. Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs ist mit Jung, Ariadne Klingbeil (GEP) und weiteren Vorstandsmitgliedern des EMV im Gespräch.
Der altehrwürdige Börsenverein, dessen traditionellen Namen niemand außerhalb der Buchbranche versteht, feiert nächstes Jahr 200. Geburtstag und fühlt sich überhaupt nicht alt. Ein Kongress im Juni wird die Zukunftsfragen des Verbands ausloten.
Meike Knops, ab November Geschäftsführerin von MVB, der Wirtschaftstochter des Börsenvereins, nutzte die Buchmesse für erste Gespräche.