Wenn Ihnen diese Sätze gefallen, Sie neugierig machen auf die Literaturkritikerin, die mit solchen Aufschlägen ihre Rezensionen beginnt, dann lesen Sie Lothar Müllers Laudatio auf Jutta Person, die im Rahmen der Leipziger Buchmesse mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet wurde.
„Jutta Person hat Witz. Witz haben ist nicht dasselbe wie einen Witz machen, schon gar nicht dasselbe wie witzeln.“, so Müller. Nun gehört es zu den schwierigsten Übungen, einen Witz zu erklären, doch Lothar Müller gelingt es, das „heitere Selbstbewusstsein des Gedankenspiels“ so zu vermitteln, dass man Persons Rezensionen sofort dringend lesen möchte. So viel wache Urteilskraft, „Esprit und Lässigkeit“ darf auch im Umgang mit großer Literatur sein. Dennoch sei Person „keine Kunstrichterin, die ex cathedra urteilt. Eine ihrer Spezialitäten ist das gemischte Fazit.“
Müllers Laudatio verfolgten zahlreiche Gäste (inklusive etlicher Preisträger:innen früherer Jahre), und da die bereitgestellten Bänke rasch besetzt waren und Stehplätze ohne Sichtbehinderung rar, nahm der ein oder andere Verleger einfach auf dem Teppich Platz. So viel Lässigkeit darf auch bei einer Preisverleihung sein.