Kulturbudget für 18-Jährige

Claudia Roth wünscht sich erneut europäischen KulturPass

31. Mai 2024
Redaktion Börsenblatt

"Der KulturPass wirkt", sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die am 30. Mai unter anderem Leipziger Schülerinnen und Schüler getroffen hat. In Deutschland würden bislang 337.247 junge Menschen den KulturPass nutzen. Sie betonte erneut ihren Wunsch nach einem KulturPass auf europäischer Ebene.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth erläutert den Kulturpass

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat am 30. Mai in Leipzig Schülerinnen und Schüler des Musikalisch-Sportlichen Gymnasiums sowie Anbieterinnen und Anbieter des KulturPass in der Buchhandlung 2001 getroffen. Im Anschluss erklärte Roth laut Mitteilung aus ihrem Hause dazu:

"Nach gut einem Jahr KulturPass war ich hier in Leipzig, um eine erste Bilanz zu ziehen. Dazu habe ich mich mit Schülerinnen und Schülern sowie Vertretern der Kulturszene über ihre Erfahrungen mit dem KulturPass ausgetauscht. Insgesamt ist dabei sehr deutlich geworden: Der KulturPass wirkt. Er bringt junge Menschen dazu, rauszugehen und rein in die Kultur. Er animiert sie, unsere Kulturlandschaften zu entdecken. Und er stärkt die Kulturbranche, die damit auch ihr Publikum für morgen gewinnen kann. Das gilt für Deutschland insgesamt wie auch in sehr überzeugender Weise hier für Sachsen."

Der KulturPass wirkt. Er bringt junge Menschen dazu, rauszugehen und rein in die Kultur. Er animiert sie, unsere Kulturlandschaften zu entdecken.

Claudia Roth

Über 850.000 Bücher per KulturPass erworben

So hätten die derzeit über 330.000 jungen Menschen (genau: 337.247) deutschlandweit, die den KulturPass bislang nutzen, seit Juni 2023 damit über 850.000 Bücher jeweils bei ihren Buchhandlungen abgeholt – und sie hätten dort im besten Fall noch kräftig weitergestöbert. Fast 480.000 Mal wurden Kinos besucht mit dem KulturPass – das stehe nicht nur für gemeinsame und mit anderen Menschen geteilte Filmerlebnisse, das sei auch eine direkte und kräftige Förderung der Kinobranche. Knapp 160.000 der 18-Jährigen hätten ihren KulturPass für Konzerte und Theateraufführungen genutzt und über 11.000 für Museen oder Parks.

In Sachsen würden fast 13.000 junge Menschen (genau: 12.987) bislang den KulturPass verwenden, damit hätten sie über 70.000 Kulturangebote genutzt und insgesamt 1,5 Millionen Euro umgesetzt. "Auch hier in Sachsen sind Bücher mit über 37.000 Erwerbungen auf Platz 1, danach folgen über 22.000 Kinobesuche und über 8.000 Konzert- und Theaterbesuche", so Roth.

Für Leipzig seien die Zahlen ebenfalls sehr gut: Über 2.000 junge Menschen würden hier den KulturPass bereits verwenden (genau: 2.078). Diese hätten damit bereits über 20.000 Mal kulturelle Angebote mit einem Gesamtwert von über 475.000 Euro genutzt.

"Interrail-Ticket für die Kultur"

Roth führt weiter aus: "Den KulturPass gibt es ja bereits bei einigen unserer europäischen Partner, etwa in Frankreich, die für uns dafür ein Vorbild waren. Von den Treffen mit meinen europäischen Kolleginnen und Kollegen und auch mit der Kommission weiß ich, dass es ein großes Interesse dafür gibt, einen KulturPass auf europäischer Ebene für alle Europäerinnen und Europäer einzuführen.

Denn der KulturPass hat Potential, zu einem Interrail-Ticket für die Kultur zu werden, dabei den europäischen Kulturaustausch zu fördern und damit den Zusammenhalt in Europa zu stärken – genau das ist aktuell wichtiger denn je.“

Zum KulturPass:

Für alle 18-Jährigen: Im Jahr 2023 konnten sich alle, die in Deutschland leben und 2023 18 Jahre alt werden, für den KulturPass registrieren. Ab dem 1. März können nun Jugendliche, die 2024 18 Jahre alt werden, das KulturPass-Budget erhalten. Die Identifizierung erfolgt durch das Online-Ausweis-Verfahren. Anschließend wird ein Budget in Höhe von 100 Euro zur Verfügung gestellt. Das Budget kann beispielsweise für Eintrittskarten für Konzerte, Theateraufführungen, Kinobesuche, Museumsbesuche oder Parks sowie Bücher, Tonträger, Noten oder Musikinstrumente genutzt werden. Das gewünschte Angebot wird über die App reserviert und dann vor Ort abgeholt.

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