Für ihre Initiative "Netzwerk Chancen"

Bundesverdienstkreuz für Natalya Nepomnyashcha

25. September 2024
Redaktion Börsenblatt

Am 1. Oktober wird der Autorin Natalya Nepomnyashcha das Bundesverdienstkreuz im Schloss Bellevue für die Förderung junger Menschen aus finanzschwachen Familien verliehen.

Natalya Nepomnyashcha

Mit dem Bundesverdienstkreuz zeichnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bürger:innen aus, die sich in herausragender Weise für die Werte der Demokratie einsetzen. Diese Ehrung erhält nun die Autorin und Unternehmensberaterin Natalya Nepomnyashcha für ihre Initiative "Netzwerk Chancen", ein Förderprogramm, dass sie ehrenamtlich leitet und mit dem sie jungen Menschen aus finanzschwachen Familien den Weg bereiten will, einen Beruf auszuwählen, den sie wirklich ausüben wollen. Das Programm richtet sich an "soziale Aufsteiger:innen" zwischen 18 und 39 Jahren und bindet Arbeitgebende mit ein.

"In einem demokratischen Staat sollen alle die gleichen Chancen haben. Dass in Deutschland dennoch die eigene Herkunft bereits bei jungen Menschen erheblichen Einfluss auf Bildungschancen hat, zeigen immer wieder Studien und Statistiken", so heißt es in der Pressemitteilung des Bundespräsidialamts. Natalya Nepomnyashcha habe als Schülerin selbst erfahren müssen, wie schwer es sei, gegen Vorurteile anzukämpfen, und das bei besten Schulnoten und Abschlüssen. Damit dies nicht so bleibe, habe sie das Förderprogramm gegründet.

Nepomnyashcha wurde 1989 in Kyjiw geboren, wuchs in einem Brennpunkt in Bayern auf und schaffte es ohne Abitur auf Umwegen, Internationale Beziehungen in Großbritannien zu studieren. Nach Stationen unter anderem bei einer NGO aus Westafrika ist sie heute für eine große internationale Unternehmensberatung tätig. 2016 gründete sie nebenberuflich "Netzwerk Chancen".

Von ihrem zähen Weg nach oben erzählt Nepomnyashcha in ihrem Buch "Wir von unten. Wie soziale Herkunft über Karrierechancen entscheidet" (Ullstein Hardcover). Sie berichtet, wie sie aufgrund ihrer Hartz-IV-Herkunft immer wieder diskriminiert wurde – bis ihr nach vielen Jahren der Karrieredurchbruch gelang.