Verlagsförderung

Bayern vergibt zwei neue Auszeichnungen

2. November 2020
Redaktion Börsenblatt

Bayern vergibt zwei neue Auszeichnungen für unabhängige Verlage. Die Förderung hat ein Gesamtvolumen von 50.000 Euro und soll unabhängige Verlage in Bayern unterstützen.

Die Arbeit unabhängiger Verlage zu würdigen, sichtbar zu machen und zu unterstützen, sei Ziel der neuen Auszeichnung „Bayerns beste Independent-Bücher 2020“ und der „Verlagsprämien des Freistaats Bayern 2020“, gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. Sibler betonte: „Unabhängige Verlage leisten einen wertvollen Beitrag für die literarische Vielfalt im Freistaat. Insbesondere ihnen haben wir auch unkonventionelle Formate zu verdanken, sie fördern den öffentlichen, demokratischen Diskurs. Er ermuntere alle unabhängigen Verlage im Freistaat Bayern, sich bis 1. Dezember zu bewerben. Beide Ehrungen werden in diesem Jahr erstmals vergeben.

Profil der Auszeichnungen und Bewerbungsverfahren

  • „Bayerns beste Independent-Bücher 2020“ ist eine Liste von zehn Publikationen von unabhängigen Verlagen, die im Jahr 2020 erschienen sind. Diese Auszeichnung ist undotiert.
  • „Verlagsprämien des Freistaats Bayern 2020“ werden für Publikationsvorhaben auf der Basis eines überzeugenden Verlagsprofils vergeben. Im Jahr 2020 werden zehn Verlagsprämien zu jeweils 5.000 Euro verliehen.

Bewerben können sich – für eine der beiden oder beide Maßnahmen – unabhängige Verlage in Bayern mit belletristischem Schwerpunkt mit einem Umsatz bis zu einer Million Euro. Beide Auszeichnungen werden in einem Juryverfahren entschieden. Bewerbungsschluss ist der 1. Dezember 2020.
Die Bewerbungsunterlagen stehen auf der Website des Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst bereit. 

Die beiden Förderungen sind das Ergebnis eines engen Austauschs zwischen dem Kunstministerium und unabhängigen Verlagen in Bayern. Die Ideen, die im Rahmen eines Runden Tischs im vergangenen Jahr entwickelt wurden, seien für die konkrete Ausgestaltung der Auszeichnungen eine wertvolle Grundlage gewesen. „Diesen Dialog wollen wir auch weiterhin führen“, so Minister Sibler. Zudem werde sich der Freistaat auf Ebene der Kulturministerkonferenz für die Entwicklung länderübergreifender Förderkonzepte für die unabhängigen Verlage einsetzen.

Der Sprecher der am Runden Tisch beteiligten Kerngruppe von fünf unabhängigen Verlagen, Manfred Rothenberger (starfruit publications), zeigte sich zufrieden mit dem Resultat: „Wir freuen uns sehr über dieses Signal aus dem Ministerium und die damit verbundene Wertschätzung der Arbeit der unabhängigen belletristischen Verlage in Bayern. Wir wünschen uns, dass diese in Zukunft fortgesetzt und sinnvoll ausgebaut wird zum Erhalt und zur Weiterentwicklung einer vielfältigen und lebendigen bayerischen Verlagslandschaft.“

Zwischen 2009 und 2018 vergab der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst einen Preis für einen bayerischen unabhängigen Verlag (dotiert mit 7.500 Euro). 2019, mit Einführung des Deutschen Verlagspreises, wurde der Preis für einen bayerischen unabhängigen Verlag ausgesetzt. Auf einen Offenen Brief mit der Forderung nach struktureller Förderung reagierte das Bayerische Kulturministerium mit der Einladung zu einem Dialog über Konzepte der Verlagsförderung, dessen Ergebnis diese neuen Preisformate sind.

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