"Compact"-Magazin

Bahnhofsbuchhändler schmeißen rechtes Blatt raus

8. Februar 2024
Redaktion Börsenblatt

Hunderte Bahnhofsbuchhandlungen in Deutschland haben das rechtsextreme "Compact"-Magazin ausgelistet. Update: Auch Schmitt & Hahn entfernt das Magazin.

Eine Einstufung als "gesichert rechtsextrem" nahm der Verfassungsschutz schon 2021 vor. Dieser Screenshot des Webshops stammt vom 8.2.2024

  • Nach der Kette Valora (mehr als 150 Filialen) wollen nach „Spiegel“-Informationen zwei weitere große Händler das Heft aus den Auslagen nehmen:
  • Die Unternehmensgruppe Dr. Eckert (rund 400 Standorte) sowie der Konkurrent Lagardère Travel Retail (vertreten an 30 Bahnhöfen mit 115 Filialen) wollen das rechtsextreme „Compact“-Magazin nicht weiter in ihren Auslagen führen. Das bestätigten die Unternehmen gegenüber dem „Spiegel“. Lagardère Travel Retail erweiterte den Bann auch für die rechtsgerichtete „Junge Freiheit“.
  • Update, 9. Februar: Auch Schmitt & Hahn (90 Filialen) hat das Magazin aus dem Verkauf genommen, wie Andreas Klingel aus der Geschäftsleitung gegenüber Börsenblatt online bestätigt. 

Beide Unternehmen begründeten den Schritt – der unmittelbar auf die anhaltenden bundesweiten Proteste gegen Rechts folgten – damit, dass man den Extremisten nicht länger eine Plattform bieten wolle.

Zunächst hatte das Magazin „Correctiv“ über den Vorgang berichtet. In einer Petition unter dem Titel „Stoppt Compact - Keine rechte Hetze im Bahnhofsbuchhandel!“, die von mehr als 100.000 Menschen unterzeichnet wurde, waren die Unternehmen zur Auslistung des rechten Magazins aufgefordert worden.

Im vergangenen Jahr hatte bereits die Supermarktkette Edeka das Magazin aus dem Sortiment genommen.