"Verlage gegen Rechts" positioniert sich vor der Buchmesse
Im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse äußert sich die Initiative "Verlage gegen Rechts" in einem Statement zum Umgang mit rechten Verlagen – Podiumsdiskussion zum Thema.
Im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse äußert sich die Initiative "Verlage gegen Rechts" in einem Statement zum Umgang mit rechten Verlagen – Podiumsdiskussion zum Thema.
Die Initiative "Verlage gegen Rechts" hat im Vorfeld der diesjährigen Frankfurter Buchmesse eine Erklärung veröffentlicht. Die Initiative wurde nach eigenen Angaben gegründet, weil ihrer Ansicht nach immer mehr rechte Verlage Aufmerksamkeit in der bereiten Öffentlichkeit suchten und die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig als Forum nutzen würden, um rassistische, homophobe, antisemitische und antifeministische Inhalte zu verbreiten.
In der Erklärung wird betont, dass solche Inhalte in die Gesellschaft "eingesickert" seien. Beispiele dafür seien das Genderverbot an Schulen in Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie Tendenzen in Bayern, Ungarn, Florida und Italien. Ein weiterer Trend sei der gesellschaftliche Drang nach Eskapismus, der zu einer Kommerzialisierung der Verlagslandschaft führe. Dies bringe unabhängige Verlage mit politischen und komplexen Inhalten finanziell unter Druck.
Die Initiative fordert die Kolleginnen und Kollegen in der Buchbranche auf, Stellung zu beziehen und nicht politisch neutral zu bleiben. Ebenso betont sie die Notwendigkeit einer politischen, institutionellen und finanziellen Unterstützung der Verlagslandschaft. Das Auswärtige Amt etwa müsse Übersetzungen über den Verein Litprom unbedingt weiter fördern, damit marginalisierte Stimmen Gehör fänden. Es brauche unbedingt politische Solidarität auf allen Ebenen, "damit es den Kampf von Büchermenschen gegen Rechts und unabhängiges Verlegen in ein paar Jahren überhaupt noch geben wird", heißt es weiter im Statement der Initiative.
Darüber hinaus organisiert "Verlage gegen Rechts" am 20. Oktober eine Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse. Das Thema "Rechtsruck und Backlash allerorten – Was könnten die Antworten darauf sein?" diskutieren Saba-Nur Cheema von der Universität Frankfurt und Lukas Wanke vom Kollektiv IfS dichtmachen! unter der Moderation von Lena Luczak. Sie debattieren mögliche Antworten der Gesellschaft und des Kulturbetriebs auf den beschriebenen Rechtsruck.