Das Netzwerk Autorenrechte, der Verband deutscher Schriftsteller:innen (VS in ver.di) sowie der Verband der literarischen Übersetzer:innen (VdÜ), loben die Ergebnisse, die insbesondere eine Verbesserung der Vergütung von Urheber:innen vorsehen sowie die Entwicklung freiwilliger, nachhaltigerer und transparenterer Lizenzmodelle.
Das Netzwerk Autorenrechte, VS und VdÜ hatten am Runden Tisch die Interessen und Perspektiven der Autor:innen und Übersetzer:innen von 15 deutschsprachigen Verbänden aller Genres vertreten. Sie begrüßen die gemeinsam verhandelten zehn Empfehlungen auf Basis der Erkenntnisse der Studie "Die wirtschaftlichen Auswirkungen des E-Lending in öffentlichen Bibliotheken auf den Publikumsmarkt" sowie der parallelen Befragung durch das Bundesministerium der Justiz.
- "Als Quellen der gesamten Buchwertschöpfungskette sind Autor:innen und Übersetzer:innen maßgeblich von den signifikanten wirtschaftlichen Verlusten der zunehmenden elektronischen Leihe durch Öffentliche Bibliotheken betroffen. Wir sind zuversichtlich, dass sich auf Basis der Faktenlage und Empfehlungen Lösungsansätze finden, die Bund und Länder davon überzeugen, sich für nachhaltigere Lizenzmodelle einzusetzen und Budgets entschieden anzupassen, um eine angemessene und verhältnismäßige Vergütung der Urheber:innen zu ermöglichen", so Janet Clark und Nina George, die für das Netzwerk Autorenrechte am Runden Tisch teilnahmen.
- "Die Studie hat gezeigt, wie fragil der Buchmarkt ist und sich die für Nutzer kostenfreie Angebote der Bibliotheken auswirken. Autor:innen zahlen bereits jetzt bei der physischen und elektronischen Buchleihe drauf. Damit der Markt nicht weiter destabilisiert wird, müssen die Autor:innen bei allen Planungen für Veränderungen mit am Tisch sitzen und ihre legitimen Interessen einbringen", sagt Lena Falkenhagen, die als Bundesvorsitzende des VS in ver.di verhandelte.
- "Schon die aktuellen Erlöse aus der Bibliothekstantieme für die physische Ausleihe sind für alle Urheber:innen unzureichend und die Leihstatistik intransparent. Wir freuen uns, dass auf Grundlage der klaren Studienergebnisse alle Beteiligten der Ansicht sind, dass sich zumindest bei der E-Leihe die Bedingungen für uns verbessern müssen", so Ingo Herzke, der für den VdÜ am Runden Tisch saß.
Der Abschlussbericht [Link] liefere Fakten dazu, wie stark die Ausleihe von E-Books durch Öffentliche Bibliotheken den Buchmarkt beeinflusse und welche unersetzliche wirtschaftliche Bedeutung das sogenannte Windowing, eine sechs- bis neunmonatige Schutzfrist bevor ein Buch als E-Book für die Leihe lizensiert wird, habe. Außerdem liefere die Studie Erkenntnisse zum veränderten Kaufverhalten von Onleihe-Nutzenden, die laut Studie häufiger ein überdurchschnittlich hohes Einkommen besitzen und eine hohe Bildung haben.