Hans-Jürgen Dietrich, der den Verlag 1989 gegründet hat, begründet den Verkauf u.a. mit einem Verweis auf die Anforderungen der Digitalisierung: "Ich sehe in der Möglichkeit, das Verlagsprogramm durch die Nomos eLibrary den Bibliotheken und dem Fachpublikum in digitalisierter Darstellung zugänglich zu machen, eine entscheidende Voraussetzung für eine in die Zukunft gerichtete erfolgreiche Entwicklung des Ergon-Verlags", erklärt er in einer gemeinsamen Pressemitteilung zur Übernahme. Diese zeitgemäße wissenschaftliche Informationsvermittlung eröffne den Autoren und Herausgebern internationale Sichtbarkeit.
Bis zu seinem endgültigen Abschied hat Dietrich noch Zeit: Mit Nomos hat er vereinbart, dass er bis 30. Juni 2018 als Verlagsleiter weitermacht – und damit "auch künftig die Qualität der Zusammenarbeit und das Profil des Ergon-Verlages prägen" kann. Seine bisherigen Mitarbeiter unterstützen ihn dabei, über die Nomos-Zentrale (Baden-Baden) verstärkt Holger Schumacher das Team. Abgemacht ist nach Nomos-Angaben außerdem: Ergon bleibt in der Programmgestaltung, im Lektorat, in der Herstellung und beim Marketing eigenständig.
1.200 Titel, 80 Novitäten pro Jahr
Ergon veröffentlicht Forschungsergebnisse namhafter wissenschaftlicher Institute, Gesellschaften, Sonderforschungsbereiche, Exzellenzcluster und Lehrstühle sowie die Zeitschrift "Knowledge Organization". Der Verlag gilt als Spezialist für die Bereiche Philosophie, Politikwissenschaft, Geschichte, Recht, Religionswissenschaft, Pädagogik/Soziologie, Orientalistik, Literaturwissenschaft, Kunst/Altertumswissenschaft und Informationswissenschaft. Derzeit umfasst das Programm rund 1.200 Titel, jährlich kommen rund 80 Neuerscheinungen hinzu.