Mit Christoph Meckel zeichnet die Jury einen vielseitigen Schriftsteller aus, dessen "über Jahrzehnte gewachsenes literarisches Werk sich in die abendländische Dichtungstradition ein- und sie fortschreibt", so die Presseinformation. Jurorin Beate Tröger lobt besonders, dass die Gedichte in bewegenden Bildern künstlerischen Schöpfergeist, die Schönheit und die Schrecken des menschlichen Daseins zelebrierten.
Neben der freien Literaturkritikerin Beate Tröger gehörten der Fachjury Björn Jager, Leiter des Hessischen Literaturforums im Mousonturm, und der Literaturredakteur Alf Mentzer an. Sie hat sich einstimmig für den Preisträger entschieden. Kulturdezernent Axel Imholz übergibt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung an Christoph Meckel für sein Lebenswerk und insbesondere für den 2017 erschienenen Band "Kein Anfang und kein Ende. Zwei Poeme" (Hanser).
Debütpreis an Sibylla Vričić Hausmann
Die 1979 in Wolfsburg geborene Lyrikerin Sibylla Vričić Hausmann erhält für ihren Gedichtband "3 Falter" (poetenladen Verlag) den mit 2.500 Euro dotierten Orphil-Debütpreis. Hausmann erkunde in vierzehn Triptychen Begehren und Verwundungen, variiere wagemutig Sprachmaterial und reflektiere in so poetischen wie analytisch scharfen Bildern Facetten weiblicher Identität über Jahrhunderte hinweg, so Juror Björn Jager.
Zum Preis
Vergeben wird der Orphil-Preis alle zwei Jahre an Lyriker oder Lyrikerinnen, die mit ihrem Werk Stellung beziehen und sich politischen wie stilistischen Moden zu widersetzen wissen. Stifterin ist Ilse Konell, die Witwe des 1991 verstorbenen und viele Jahre in Wiesbaden lebenden Dichters George Konell. Die Preisverleihung findet an dessen Geburtstag, dem 6. Juni im Literaturhaus Villa Clementine statt.
Weitere Infos unter www.wiesbaden.de/literaturhaus