Julius-Campe-Preis 2016 für das Netzwerk der Literaturhäuser

"Literatur ist vielerorts zu Hause"

27. Oktober 2016
Redaktion Börsenblatt
99 Flaschen Wein für die Literaturhäuser − der Julius-Campe-Preis 2016 ging an das Netzwerk literaturhaus.net. Das Netzwerk habe seit seiner Gründung "die Ausstrahlungskraft der Literaturhäuser als Zentren des literarischen Lebens und der Literaturvermittlung enorm gesteigert", begründete Hoffmann und Campe-Verleger Daniel Kampa die Preisvergabe.

Der Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben Hanns-Josef Ortheil hielt die Laudatio. Mit den Worten: "Ihr seid das einzige Netzwerk, das ich wirklich liebe!" endete Ortheil seine kurzweilige Laudatio.

Rainer Moritz, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks der Literaturhäuser und Leiter des Literaturhauses Hamburg, hielt eine beschwingte Dankesrede. Unter den Gästen waren unter anderem sowohl der Politiker und Mitglied des Deutschen Bundestages Karamba Diaby, als auch der international bekannte Schauspieler Hardy Krüger.

Die Auszeichnung, die auf Julius Campe, einen der größten Verleger der deutschen Geschichte (1792-1867) und Entdecker Heinrich Heines zurückgeht, würdigt Persönlichkeiten und Institutionen, die sich auf herausragende Weise literaturkritische und -vermittelnde Verdienste erworben hat. Sie ist mit 99 Flaschen edlen Weins und dem bei Hoffmann und Campe Verlag erschienenen Faksimile Heines "Französischer Zustände" dotiert.

Daniel Kampa, Verleger von Hoffmann und Campe, begründet die Entscheidung: "Literatur ist vielerorts zu Hause. Zu den schönsten Orten gehören sicherlich die Literaturhäuser in Basel, Berlin, Göttingen, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, Rostock, Salzburg, Stuttgart, Wien, Wiesbaden und Zürich, die heute das seit 2008 bestehende Netzwerk literaturhaus.net bilden. Als Treffpunkt für Autoren, Leser und Literaturinteressierte sind Literaturhäuser eine wertvolle und unverzichtbare Einrichtung im Kulturleben jeder Stadt. Sie bieten der Literatur eine prominente Bühne für Begegnungen und Inspirationen. Hier wird das Lesen zum Ereignis, hier werden Bücher lebendig. Wenn – wie Cicero einst sagte – ein Haus ohne Bücher wie ein Körper ohne Seele ist, sind es die Literaturhäuser, die in vielen Städten die Seele der Bücher zum Schwingen bringen. Das Netzwerk der Literaturhäuser dient dem Austausch von Erfahrungen, Konzepten und Kontakten und leistet so einen essenziellen Beitrag zur fortwährenden Weiterentwicklung und Neuerfindung dieser so wichtigen Institution. Mit gemeinsamen Projekten, Veranstaltungen, Werbeaktionen, der Initiative Junges Literaturhaus und dem Preis der Literaturhäuser hat das Netzwerk seit seiner Gründung die Ausstrahlungskraft der Literaturhäuser als Zentren des literarischen Lebens und der Literaturvermittlung enorm gesteigert. Die Arbeit und Wirkung des Netzwerks Literaturhaus kann daher nicht hoch genug gewürdigt werden."

Die Auszeichnung wurde am Messefreitag im Haus des Buches in Frankfurt verliehen.