Front gegen Urheberrechts-Wissensgesellschaftsgesetz

Rund 350 Verlage protestieren gegen die geplante Urheberrechtsreform

28. Juni 2017
Redaktion Börsenblatt
"Stoppen Sie jetzt unsere Enteignung": Rund 350 Verlage protestieren heute gegen die geplante Reform des Urheberrechts, wenden sich direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Vizekanzler Sigmar Gabriel – mit einer ganzseitigen Anzeige in der "FAZ". 

Große Verlage wie Springer Nature und Wiley-VCH sind dabei, genauso wie Independets – etwa Aviva, Hädecke und Voland & Quist. Sie gehören zu den Unterzeichner eines offenen Briefs an Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Vizekanzler Sigmar Gabriel – und einer klaren Forderung: "Stoppen Sie jetzt unsere Enteignung durch das verfassungswidrige Urheberrechts-Wissensgesellschaftsgesetz!"

Das Gesetz bedrohe die Existenz von rund 600 Bildungs- und Wissenschaftsverlagen, heißt es. "Es nimmt uns die Möglichkeit, weiterhin einen wertvollen Beitrag für den Wissenschaftsstandort Deutschland mit hochwertigen und vielfältigen Medienangeboten zu leisten."   

Wie gestern berichtet, haben sich die Koalitionsfraktionen jetzt offenbar auf einen Kompromiss beim umstrittenen Urheberrechts- und Wissensgesellschaftsgesetz verständigt. Danach soll der Gesetzentwurf nun doch noch in dieser Woche im Bundestag verabschiedet werden - mit einer Befristung bis Februar 2023 (Archiv: Bildungs- und Wissenschaftsschranke kommt wohl - befristet bis 2023).