Deutscher Krimi Preis 2014

Spitze: Friedrich Ani und Patrícia Melo

6. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Friedrich Ani erhält für "M" (Droemer), der neue Fall seines Ermittlers Tabor Süden, den Deutschen Krimi Preis 2014 in der nationalen Kategorie. Der beste internationale Krimi war in den Augen der Jury Patrícia Melos "Leichendieb" (Tropen).

"Es gibt einen ganz besonderen Ani-Klang, eine markante atmosphärische Verdichtung, die doch jedes Klischee vermeidet", schreibt Jury-Mitglied Sylvia Staude über Friedrich Ani. "Seine Figuren, allen voran Tabor Süden, tragen die Dunkelheit, den Zweifel, die Angst im Herzen und schaffen es doch irgendwie, ihrem Tagwerk nachzugehen." 

Über Patrícia Melos "Leichendieb", der schon etliche weitere Auszeichnungen einheimsen konnte (so den LiBeraturpreis 2013), urteilt Jury-Mitglied Ulrich Noller: "'Leichendieb' ist ein Highlight der Literatur, (Genre-) Literatur auf Weltniveau."

Der Deutsche Krimi Preis 2014 geht an:

National:
1. Platz: Friedrich Ani: M (Droemer)
2. Platz: Robert Hültner: Am Ende des Tages (btb)
3. Platz: Matthias Wittekindt: Marmormänner (Ed. Nautilus)

 

International:
1. Platz: Patrícia Melo: Leichendieb (Ladrão de Cadáveres). Deutsch von Barbara Mesquita (Tropen)
2. Platz: John le Carré: Empfindliche Wahrheit (A Delicate Truth). Deutsch von Sabine Roth (Ullstein)
3. Platz: Jerome Charyn: Unter dem Auge Gottes (Under the Eye of God). Deutsch von Jürgen Bürger (Diaphanes)

Inhaltsangaben und Jury-Urteile zu allen Titeln finden sich hier.

Zum Deutschen Krimi Preis

Mit dem Deutschen Krimi Preis werden seit 1985 alljährlich Autoren gewürdigt, so die Mitteilung, "die literarisch gekonnt & inhaltlich originell dem Genre neue Impulse geben". Organisiert wird der Preis vom Bochumer Krimi Archiv. Eine unabhängige Jury − der führende Krimi-Kritiker und Krimi-Buchhandlungen angehören − rüfte die Neuerscheinungen des Jahres 2013 kritisch und wählte die Preisträger in den Kategorien "National" und "International" aus.

Der Deutsche Krimi Preis ist nicht dotiert. Eine öffentliche Preisverleihung findet auch in diesem Jahr nicht statt, so das Bochumer Krimi Archiv. Die Kritiker der Jury stimmen nicht für Titel, an deren Veröffentlichung sie aktiv beteiligt sind.