In der Begründung der Jury heißt es: "In seinen Romanen schildert Khider exemplarische Schicksale unserer zerrissenen Gegenwart. Die Flucht aus den Folterkellern Saddams, die Odyssee des illegalen Flüchtlings und die verzweifelten Versuche, die Verbindung zu Freunden und Verwandten in der Heimat aufrechtzuerhalten − das sind die Themen seiner bislang drei Romane. Lakonisch, humorvoll, erzählerisch versiert und literarisch avanciert, setzt sein Werk ein beeindruckendes Zeichen gegen Diktatur und Repression und für Humanität, Toleranz und Verständigung."
Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad im Irak geboren. 1996 floh er nach seiner Verurteilung aufgrund' politischer Gründe' und nach einer zweijährigen Gefängnisstrafe aus dem Irak. Von 1996 bis 1999 hielt er sich als illegaler Flüchtling in verschiedenen Ländern auf, seit 2000 lebt er in Deutschland. Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Potsdam. Abbas Khider lebt als freier Autor in Berlin. Sein vielbeachteter Debütroman "Der falsche Inder" erschien 2008 in der Edition Nautilus. Zuletzt erschien dort "Brief in die Auberginenrepublik" (2013), in dem Khider die Geschichte eines Liebesbriefes auf der Reise von Bengasi, Libyen nach Bagdad, Irak erzählt.
Der Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund wird am 15. Dezember 2013 in der Bürgerhalle des Dortmunder Rathauses verliehen. Die Laudatio auf Abbas Khider hält Hubert Spiegel.
Nicht die einzige Auszeichnung für Abbas Khider in diesem Jahr: Bereits am 17. September wird er in Heidelberg mit dem Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil ausgezeichnet. Außerdem erhält er im November das London-Stipendium des Deutschen Literaturfonds.