Buchtipp

Gerappte Gedichte von Klassikern

10. April 2008
von Börsenblatt
Vorgestern waren sie bei Stefan Raab zu Gast, in Til Schweigers »Keinohrhasen« haben sie auch schon gesungen: Drei Jungs und drei Mädchen haben Balladen von Goethes »Zauberlehrling« bis Schillers »Handschuh« als Rap gestaltet, mit rollenden Grooves, quietschenden Geigen und rockenden Gitarren.
Die CD mit den gerappten Gedichten der sechs Jungen Dichter und Denker (JDD) liegt dem Buch »Rap trifft Goethe & Co.« bei. Die Lieder sind gut geeignet, Teens für die Poesie zu begeistern – den Interpreten ist es gelungen, den Texten einen jeweiligen Rhythmus zu unterlegen, Verknüpfungen zu arrangieren, die neugierig machen. Schützenhilfe bekamen die sechs Youngsters von Thomas D., Mitglied der Fantastischen Vier. Der erklärte sich bereit mitzumachen, als eine der sechs Rapper, Nicola, bei ihm anrief. Hintergrund: Nicola hatte ein Gedicht von Mörike auswendig lernen müssen und hatte es gerappt. Dann konnte sie einen Klassenkameraden, Konstantin begeistern ... usw. Das Buch gibt ein bisschen Lesestoff zu den einzelnen Gedichten, berichtet über die zehn goldenen Regeln des Hip-Hop, über Poetry-Slams, bedeutende Rapper. Und gibt Tipps, wie ein guter Rap zustande kommt. Anschließend weiß man, was taggen und Beat Juggling bedeutet und was ein B-Boy oder eine Hookline ist. Wer Teens gruppendynamisch zur Literatur führen will: Hier wäre eine Möglichkeit. Stefan Hauck Junge Dichter und Denker »Rap trifft Goethe & Co. edelkids, 2008 Buch ( 66 Seiten) mit CD 19,95 Euro