Mit dieser Entscheidung würdigen Jury und Stifterin die Autorin sowohl für ihr bisheriges Werk als auch für ihre zuletzt erschienene Novelle "Kanalschwimmer" (mare Verlag, 2019), so die Presseinformation.
Aus der Jury-Begründung: "Sprachlich filigran überzeugt Ulrike Draesner in ihrer Novelle mit Sprachneuschöpfungen und der Übersetzung körperlicher Vollzüge in eine präzis-nüchterne und beobachtend-poetische Sprache. Die lange Nacht im Wasser zwischen Dover und Calais des Protagonisten Charles wird für den Leser und die Leserin zur Begleitung einer spannenden sportlichen Herausforderung über den Tiefen des Ärmelkanals. Charles‘ Leben und Erleben tauchen, Schwimmzug um Schwimmzug, als Dimensionen des allgemeinen Menschseins aus der Erinnerungstiefe auf: Entstehen und Vergehen, Schönheit und Fassungslosigkeit. Dass es der Autorin auch gelingt, aktuelle Bezüge wie den Brexit, die Umweltzerstörung und Vermüllung der Ozeane und das Schicksal von Flüchtlingen en passant einzubinden, belegt ihre dramaturgische Virtuosität."
Zur Autorin
Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays und erhielt unter anderem den Joachim-Ringelnatz-Preis und den Nicolas-Born-Literaturpreis; zwei ihrer insgesamt fünf Romane waren für den Deutschen Buchpreis nominiert. Seit 2018 unterrichtet sie als Professorin für Deutsche Literatur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
Preisverleihung
Ulrike Draesner wird den Preis am 26. März in Hannover entgegennehmen. Die öffentliche Preisverleihung findet ab 19 Uhr in den Räumen der VGH Versicherungen, Warmbüchenkamp 8, statt. Die Laudatio hält die Literaturkritikerin und Deutschlandradio-Redakteurin Wiebke Porombka. Die Preisträgerin wird aus einem bisher unveröffentlichten Text lesen.
Zum Preis der LiteraTour Nord
Der Preis der Litera-Tour Nord wird seit 1993 vergeben. Die LiteraTour Nord ist eine Lese-Tournee mit Wettbewerbscharakter durch die Städte Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg und Hannover. Partnerin des Projekts ist die VGH-Stiftung.
Die Jury besteht aus den veranstaltenden Literatureinrichtungen und Buchhandlungen, den Moderatorinnen und Moderatoren sowie der VGH-Stiftung. Zudem hat das Publikum die Möglichkeit zur Stimmabgabe.
Bisher erhielten den Preis Bernd Eilert, W.G. Sebald, Wilhelm Genazino, Anne Duden, Robert Gernhardt, Christoph Hein, Emine Sevgi Özdamar, Dirk von Petersdorff, Josef Haslinger, Bodo Kirchhoff, Liane Dirks, Hartmut Lange, Terézia Mora, Karl Heinz Ott, Thomas Hürlimann, Katja Lange-Müller, Jenny Erpenbeck, Matthias Politycki, Iris Hanika, Gregor Sander, Marica Bodrožić, Ralph Dutli, Michael Köhlmeier, Ulrich Schacht, Tilman Rammstedt, Lukas Bärfuss und Joachim Zelter.