Das Märchenbuch "Es war einmal – Neue und klassische Märchen" erscheint bei Tinte & Feder, einem Imprint des Verlags Amazon Publishing, und wird auch als E-Book und als Audible-Hörbuch verschenkt. Bis zu insgesamt eine Million gedruckte Bücher, E-Books und Hörbücher will Amazon ausgeben; wie viele Bücher gedruckt werden, dazu wollte Amazon keine Angaben machen.
Das Märchenbuch enthält elf Märchen der Brüder Grimm und fünf neue Märchen der Self-Publishing-Autoren Halo Summer, Noah Fitz und Poppy J. Anderson, von Friedrich Kalpenstein (Autor in den Amazon Publishing-Imprints Tinte & Feder und Montlake Romance) sowie Iny Lorentz (Knaur, Lübbe Audio). Zu den Märchen der Brüder Grimm haben elf Lesebotschafter der Stiftung Lesen wie Nazan Eckes, Annette Frier und Steffen Henssler jeweils ein persönliches Vorwort geschrieben.
Ein Exemplar pro Familie
Ab dem 20. September, dem Weltkindertag, sollen die gedruckten Exemplare des Märchenbuchs in allen deutschen Filialen von Thalia, Mayersche und Hugendubel ausliegen. "In Buchhandels-Filialen wird ein Buch pro Familie ausgegeben", sagte Pedro Huerta, Director Books von Amazon Deutschland dem Börsenblatt. "Um möglichst vielen Familien den Zugang zu dem Märchenbuch zu ermöglichen, kann über den Online-Bestellweg über uns jeweils ein Buch pro Bestellung geordert werden. Zusätzlich können auch ein Audible-Hörbuch und ein E-Book heruntergeladen online auf thalia.de, mayersche.de und hugendubel.de."
Solange Vorrat reicht
Für den unabhängigen Buchhandel hat Amazon nun eine eigene Website eingerichtet, die am 6. September freigeschaltet werden soll. "Buchhändler, die das Märchenbuch gerne für ihre Kunden anbieten wollen, können die Bücher ab dem 6. September unter www.märchenbuch-buchhandel.de kostenfrei bestellen. Die Bestellung ist im Zeitraum vom 6. bis 12. September möglich, so lange der Vorrat reicht", so Pedro Huerta gegenüber dem Börsenblatt. "Die Bücher werden kostenfrei von DHL an die Buchhändler ausgeliefert, so dass die Ware vor dem 20. September, dem Weltkindertag, eintrifft und alle teilnehmenden Buchhändler ihren Kunden das Buch ab diesem Tag kostenlos anbieten können", verspricht der Amazon Director Books. Damit die Kunden wissen, welche unabhängigen Buchhandlungen bei der Verschenkation mitmachen, richtet Amazon ab 16. September eine Website ein: www.amazon.de/lesenisteingeschenk. "Lesen ist ein Geschenk" ist das Motto, unter dem Amazon, Stiftung Lesen und DHL die Märchenbücher verschenken.
Über die mangelnde Beteiligungsmöglichkeit für Buchhändler bei der Märchenbuch-Verschenkaktion hatte es massive Verstimmungen zwischen dem Börsenverein und der Stiftung Lesen gegeben. Börsenvereins-Geschäftsführer Alexander Skipis hatte daraufhin angekündigt, der Börsenverein werde seine Rolle als Stiftungsratmitglied überdenken.
Das ist jetzt aber ironisch gemeint, oder ?
Die Seite der Stiftung müsste alle teilnehmenden Buchhandlungen veröffentlichen und dürfte gerne dezent auf den Ideengeber aufmerksam machen. So aber bleibt es, so wie hier bereits schon kommentiert (lachen bzw. lachhaft, hässlich, peinlich und ironisch).
Warum soll das ironisch gemeint sein? Es gibt gerade für unabhängige Sortimente verdammt viele gute Gründe, bei diesem Marketinggag sehr bewusst NICHT mitspielen zu wollen.
Jens Bartsch - Buchhandlung Goltsteinstraße in Köln
"Warum soll das ironisch gemeint sein?" - Ganz einfach, weil es, wenn es denn Ernst gemeint ist, nicht peinlich für den unabhängigen Buchhandel ist, sondern ein Zeichen der Stärke wenn er sich an dieser Aktion nicht beteiligt.
So und nicht anders war und ist mein Satz zu verstehen
Thomas Brausch - Die Buchhändler in Schweich
Die Ironie in der Ironie ist mir glatt durchgegangen. Aktuell reagiere ich bezüglich dieser ganzen Geschichte sehr empfindsam und dadurch teils auch etwas begriffsstutzig, weil evtl. zu misstrauisch. Denn es kann in der Tat nicht sein, dass sich IRGENDEIN kleines oder mittleres Sortiment tatsächlich an dieser Aktion beteiligt.
Herzlicher Gruß aus Köln
Jens Bartsch - Buchhandlung Goltsteinstraße