"Zeit" und Radio Bremen vergeben die Auszeichnung einmal jährlich. Der mit 8.000 Euro dotierte Preis wird am Mittwoch, dem 20. März, am Vorabend der Leipziger Buchmesse um 18.00 Uhr im Ring-Café in Leipzig verliehen.
In "Ghost. Jede Menge Leben" erzählt Jason Reynolds die Geschichte von Castel Cranshaw, der sich selber "Ghost" nennt, seit sein eigener Vater auf ihn geschossen und er gelernt hat zu rennen, so schnell ihn seine Füße tragen. Als der Siebtklässler eine Laufmannschaft beim Training beobachtet, fühlt er sich von einem "aufgedonnerten" Typen mit "fancy Klamotten" provoziert. Ghost besitzt nicht einmal Sportkleidung. Diesem Typen will er zeigen, was es heißt, schnell zu rennen. Dass Ghost daraufhin ins Laufteam aufgenommen wird, ist die Chance seines Lebens. Denn hier lernt er nicht weiter nur für sich, sondern auch für andere zu laufen. Sein Trainer weiß: Einer, der aus einem Armenviertel kommt, kann es sich nicht leisten nur für sich zu rennen.
In der Jurybegründung heißt es unter anderem: "Was den 34-jährigen Jason Reynolds aber am meisten auszeichnet, ist seine Sprache, für die man nur schwer passende deutsche Begriffe findet. Seine Prosa ist von einem assoziativen, melodischen flow, was mit Rhythmus oder Fluss nur unzureichend wiedergegeben wäre. Dass es Anja Hansen-Schmidt gelungen ist, diesen Ton ohne forcierte Slang-Anleihen in einem lässigen Deutsch zum Klingen zu bringen, zeugt von großer Übersetzerkunst. ‚Ghost‘ ist ein atemloser Roman, der nur so swingt und groovt – und vor Wärme vibriert.“
Jason Reynolds, Jahrgang 1983, studierte Literaturwissenschaften an der University of Maryland. Inspiriert durch Rap-Musik begann Reynolds bereits im Alter von neun Jahren Gedichte zu schreiben und veröffentlichen, bevor er 2014 seinen ersten Roman herausbrachte. Seine Bücher wurden bereits vielfach ausgezeichnet, zuletzt war Jason Reynolds mit seinem Roman "Ghost. Jede Menge Leben" unter den National Book Award Finalists. Der Autor lebt in Washington D.C. In den USA gehört er zu den neuen Stars in der Jugendbuchszene.
Anja Hansen-Schmidt, Jahrgang 1970, studierte Anglistik, Amerikanistik und Politik in Tübingen und St. Paul, Minnesota. Seit 1999 lebt und arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin in Tübingen. Sie hat sich vorwiegend auf die Übersetzung von Kinder- und Jugendbücher spezialisiert.
Der "Luchs"-Preis für Kinder- und Jugendliteratur wird jeden Monat von der "Zeit" und Radio Bremen vergeben. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-"Luchs" gewählt. Die Jury bilden Brigitte Jakobeit, Übersetzerin, Maria Linsmann, Kunsthistorikerin, und Anja Robert, Redakteurin bei Radio Bremen. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der "Zeit" das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.
Radio Bremen stellt den Gewinner des Jahres-"Luchs" 2018 Jason Reynolds und sein Buch "Ghost. Jede Menge Leben" auf Bremen Zwei, Bremen NEXT, Cosmo und unter www.radiobremen.de/luchs vor.
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