Das sei der "nächste konsequente Schritt", heißt es weiter in der Presseinformation der Verlagsgruppe. "Wir haben mit VLB-TIX die Angebotsprozesse modernisiert, und das positive Feedback einer stetig wachsenden Zahl von Handelspartnern, die mit VLB-TIX arbeiten, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Deshalb blicken wir schon jetzt sehr zuversichtlich auf die erste Reise unserer Vertreter ohne die gedruckte Vorschau. Dabei steht mehr denn je der direkte Austausch zwischen unserem Innen- und Außendienst mit unseren Handelspartnern im Zentrum unserer Aktivitäten, um den Angebotsprozess unserer Bücher weiter zu verbessern und den Handel in seiner Arbeit bestmöglich zu unterstützen", erklärt Annette Beetz, Geschäftsführung Marketing und Vertrieb Verlagsgruppe Random House.
CEO Frank Sambeth ergänzt: "Mit VLB-TIX setzen wir auf ein zukunftsfähiges Arbeitsmittel, das stets aktuelle, individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Informationen bietet und uns neue, zeitgemäße Möglichkeiten der Programmpräsentation ermöglicht. Gleichzeitig nutzen wir die Chancen der Digitalisierung, um den Angebots- und Einkaufsprozess unserer Bücher für alle Beteiligten so attraktiv und effizient wie möglich zu gestalten."
kein Sortimenter bestreitet, dass sich durch digitale Vorschauen bei den Verlagen Kosten einsparen lassen, auch wenn ich der Meinung bin, dass bei einer Reduzierung der teils enorm aufgeblähten Print-Vorschauen ebenfalls großes Einsparpotential vorhanden wäre. So wird dieser aufgeblähte Apparat (8-Seiten-Folder, lange Vorschaustrecken etc.) eben preisgünstiger in die Zusatzinformationen bei VLB-TIX verfrachtet.
Ein Totschlagargument ist aber der Begriff „zeitgemäß“. Wenn wir im hiesigen Sortiment nach ausgiebiger Überprüfung feststellen, dass die angekündigte neue Form der Vorschau uns mehr Nach- als Vorteile bietet, dann darf ich doch darauf beharren, gerne am „Wählscheibentelefon“ festhalten zu wollen. Und dies hat wahrlich nichts mit der sofort reflexhaft suggerierten Technikfeindlichkeit zu tun, denn als „ganz normale und logische Entwicklung in dieser digitalen Zeit“ braucht es da in Richtung Sortiment argumentativ doch noch ein wenig mehr Futter als der Verweis auf eine „ganz normale und logische Entwicklung in dieser digitalen Zeit“. Sorry – aber Fortschritt definiert sich nicht dadurch, dass man bestimmte Entwicklungen einfach mit dem Label „zeitgemäß“ beklebt und eventuelle Skeptiker mit dem Label „leider am Wählscheibentelefon“ behaftet…
@Alexandra,
in der Antwort auf die Kollegin Esther Giese bringen Sie einen wesentlichen Teil der ganzen Geschichte indirekt schlicht und ergreifend auf den Punkt: Sie können (und mögen?) Novitäten jetzt schon ohne Verlagsbetreuung bestellen/ordern und die Vertretergespräche dienen eher dem persönlichen Kontakt zum Verlag? Prima, denn dies wird für große Teile des Sortiments der nächste Schritt sein – bald erledigen Sie nämlich den ganzen Kram ohne Vertreter nur noch via VLB-TIX komplett selbst – Adieu persönlicher Kontakt!
Dumm allerdings für die Sortimente, denen die Vertreterbetreuung gerade in diesen Zeiten als sehr wichtig erscheint…
Jens Bartsch / Buchhandlung Goltsteinstraße in Köln