Alfred-Kerr-Preis 2018 an Michael Braun

Freund der Poeten

14. Februar 2018
Redaktion Börsenblatt
Der Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2018 geht an den Lyrikrezensenten Michael Braun. Das Fachmagazin Börsenblatt ehrt den Heidelberger Rezensenten mit dieser Auszeichnung für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Gegenwartslyrik. 

Der Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2018 geht an den Lyrikrezensenten Michael Braun, der mit dem „Lyrik-Taschenkalender“ (Wunderhorn) die bedeutendste deutschsprachige Lyrikanthologie herausgibt. Aus Sicht der Jury ist die Auszeichnung für sein Schaffen überfällig. In der Begründung der Jury für den diesjährigen Preisträger hebt das Expertengremium besonders Brauns kontinuierliches Engagement für die zeitgenössische Dichtung in verschiedenen Rollen hervor. Mit seinem feinen Gespür für Qualität und Substanz entdecke er regelmäßig neue Talente: "Michael Braun kennt die Lyriker, sie kennen ihn. Oft entstehen diese persönlichen Verbindungen, bevor überhaupt ein Verlag auf einen Poeten aufmerksam geworden ist."

Der in Heidelberg lebende Literaturkritiker Michael Braun, Jahrgang 1958, hat Germanistik, Philosophie und Politische Wissenschaft studiert. Neben seiner Rundfunkarbeit moderiert er bereits seit 1994 beim Erlanger Poetenfest und hat zahlreiche Anthologien zur Gegenwartslyrik herausgegeben. Außerdem veröffentlicht er regelmäßig Essays zu Fragen der zeitgenössischen Poetik. Von 2006 bis 2011 hat er den „Deutschlandfunk-Lyrikkalender“ herausgegeben, in dessen Nachfolge seit 2012 der jährliche „Lyrik-Taschenkalender“ erscheint – beides Verlag Wunderhorn.

Der vom Fachmagazin Börsenblatt gestiftete Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ist mit 5000 Euro dotiert und wird im Rahmen der Leipziger Buchmesse öffentlich verliehen.

Die Laudatio hält Dr. Henning Ziebritzki, Geschäftsführer im Tübinger Mohr Siebeck Verlag, der selbst Gedichte und Essays veröffentlicht. Das Grußwort spricht Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Über die Jury
Ein Expertengremium beobachtet kontinuierlich das literaturkritische Schaffen in den Medien aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und erstellt eine Kandidatenliste für die jährliche Jurysitzung, bei der der Preisträger ermittelt wird. Der Runde gehören  an:

  • die Programmreferentin des Münchner Literaturhauses Dr. Katrin Lange
  • der Geschäftsführer der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl Michael Lemling
  • die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Alexandra Pontzen
  • der Ehrenpräsident der Akademie für Sprache und Dichtung Prof. Dr. Klaus Reichert
  • der Verleger Klaus Schöffling
  • die Literaturkritikerin Dr. Insa Wilke und
  • Börsenblatt-Chefredakteur Dr. Torsten Casimir.

Die Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse am Donnerstag, dem 15.03.2018 um 14 Uhr im Veranstaltungsforum der unabhängigen Verlage „Die Unabhängigen“ (Halle 5, Stand H 309) ist öffentlich. 

Über den Preis

Im Jahr 1977 hat das Branchenmagazin Börsenblatt den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik gestiftet, der heute mit 5.000 Euro dotiert ist. Bis 1995 wurde jedes Jahr ein besonders bemerkenswerter Literaturteil einer deutschsprachigen Zeitung oder Zeitschrift, eines deutschsprachigen Hörfunk- oder Fernsehprogramms ausgezeichnet.

Seit 1996 würdigt die Jury jeweils die Arbeit einer Einzelperson. Der Preis wird nicht für eine Einzelkritik vergeben, maßgeblich ist vielmehr die Kontinuität des literaturkritischen Schaffens. Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller, Theaterkritiker und Publizisten Alfred Kerr (1867 – 1948), der in der Kritik eine eigene Kunstform sah.

Bisherige Preisträger: Insa Wilke, Daniela Strigl, Helmut Böttiger, Ina Hartwig, Gregor Dotzauer, Hubert Winkels, Manfred Papst, Nico Bleutge, Andreas Breitenstein und weitere - alle Preisträger werden auf der Website  des Preises vorgestellt.