Zur offiziellen Übergabe des Förderbescheids in Höhe von 150.000 Euro für den Abschluss der Sanierungsarbeiten des unterirdischen Büchermagazins reisten Bettina Bundszus (Abteilungsleitung "Kinder und Jugen" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Peter Joseph (Ministerialrat im selben Ministerium) von Berlin nach München. Die Spende wurde in die Reinigung von rund 80.000 Büchern investiert. Damit ist nun der gesamte Bestand von fast einer halben Million Titeln unter dem Schlosshof in Schloss Blutenburg in München gereinigt.
Christiane Raabe (links) und Bettina Bundszus lassen sich erklären, auf welche Weise und an welchen Stellen Bücher im Lauf der Jahre verschmutzen. Bei qualitativ schlechtem Papier ist der Pilzbefall besonders stark.
Philip Reber, Qualitätskontrolleur der Firma Sakostacau, erläutert Bettina Bundszus, wie im Lauf der Jahrzehnte unsichtbare Schmutzpartikel die Substanz gefährden. Während der Arbeiten hat sich gezeigt, dass Bücher aus Japan besonders pilzresistent sind. Stark kontaminiert waren hingegen Bücher aus den 1970er Jahren aus Lateinamerika und Osteuropa.
Der Schimmel ist weiß, das Papier ist weiß, man sieht ihn nicht. Und er befindet sich auf neuen Büchern ebenso wie auf alten. Vor und nach der Reinigung werden deshalb Abstriche am Schnitt der Bücher gefertigt. Digitale Messegeräte zeigen den Verschmutzungsgrad. Stark säurehaltiges Papier weist oft die größten Schäden auf.
Die Lärmentwicklung der professionellen Maschinen von Polygonvatro ist deutlich höher als bei Hausstaubsaugern. Mit speziellen Feinstaubfiltersaugern, die Pilzsporen zurückhalten, wurden die Bücher abgesaugt; dabei sind die Bürsten immer wieder in Alkohol sterilisiert und getrocknet worden.
Mit sterilen Schwämmen wird der Schnitt oben, seitlich und unten sorgfältig gewischt. Hierbei handelt es sich um eine rein mechanische Trockenreinigung. Bettina Bundszus (Abteilungsleitung „Kinder und Jugend“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, links), Dominik Freiherr von König (Vorsitzender Stiftung Internationale Jugendbibliothek) und Christiane Raabe (Direktorin Internationale Jugendbibliothek) schauen interessiert zu.
Am Ende des Reinigungsvorgangs geht das Buch zurück zur Qualitätskontrolle.