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Im Jahr 1977 hat das Börsenblatt den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik gestiftet. Zunächst wurden Redaktionen ausgezeichnet, seit 1996 würdigt die Jury jeweils die Arbeit einer Einzelperson und deren kontinuierliches literaturkritisches Schaffen auf hohem Niveau. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert, die die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels stiftet.
Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller, Theaterkritiker und Publizisten Alfred Kerr (1867 bis 1948), der in der Kritik eine eigene Kunstform sah. Er war der Vater von Judith Kerr.
Der Preis wird nicht für eine Einzelkritik vergeben, maßgeblich ist vielmehr die Kontinuität des literaturkritischen Schaffens auf hohem Niveau.
Der Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik 2024 geht an den Kritiker, Literaturwissenschaftler, Autor, Übersetzer und Lektor Wolfgang Matz. Die Jury würdigt damit unter anderem seine gut begründeten, elegant und unterhaltsam geschriebenen Rezensionen. Die öffentliche Preisverleihung fand im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt, lesen Sie hier mehr über Laudatio und die programmatische Dankesrede von Wolfgang Matz:
2024 | Wolfgang Matz
"Profundes Wissen, luzider, eleganter Stil und unterhaltsamer Ton"
2023 | Jutta Person
"Die Kunst der Leichtigkeit"
2022 | keine Vergabe
2021 | Dr. Roman Bucheli
"Stilistisch brillant"
2020 | Dr. Christian Metz
"Glücksfall für die Literatur"
2019 | Marie Schmidt
"Literatur ist keine Wellnessanwendung"
2018 | Michael Braun
Wahre Worte und viele Weggefährten
2017 | Andreas Breitenstein
"Er beurteilt vor einem weiten Horizont"
2016 | Nico Bleutge
"Er urteilt eigenständig und argumentiert offen"
2015 | Manfred Papst
"Selten kluge Texte"
2014 | Dr. Insa Wilke
"Sie besitzt den Eros der Vermittlung"
2013 | Dr. Daniela Strigl
Von Romanen und Lipizzanern
2012 | Helmut Böttiger
Fürsprecher auch des Unbequemen
2011 | Dr. Ina Hartwig
"Sie verweigert das schnelle, flüchtige Urteil."
2010 | Dorothea von Törne
"Bewegliche Sprache für die Poesie"
2009 | Gregor Dotzauer
"Seine Arbeiten bestechen durch komplex entwickelte Argumentation"
2008 | Burkhard Müller
Eigensinn und luzide Sprache
2007 | Hubert Winkels
"Wir sind alle Verkäufer"
2006 | Meike Feßmann
2005 | Hubert Spiegel
Eleganter Rezensent
2004 | Elmar Krekeler
Dickfelligkeit ist nötig
2003 | Felicitas von Lovenberg
Mehr als Lob und Tadel
2002 | Dr. Maike Albath
2001 | Dr. Ulrich Weinzierl
2000 | Dr. Lothar Müller
1999 | Andreas Nentwich
1998 | Günter Ohnemus
1997 | Dr. Paul lngendaay
1996 | Dr. Hanns Grössel
Preisträger:innen in Kurzporträts
Bis 1995 wurde mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik jedes Jahr ein besonders bemerkenswerter Literaturteil einer deutschsprachigen Zeitung oder Zeitschrift, eines deutschsprachigen Hörfunk- oder Fernsehprogramms ausgezeichnet.
Buchhändlerin, inzwischen Verkaufsleiterin im Schöffling Verlag
Programmleiter und Geschäftsführer des Literaturhauses Leipzig
Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen
Professor für Anglistik, Ehrenpräsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Gründer des Schöffling Verlags
Fachredakteur Börsenblatt
Das Expertengremium beobachtet kontinuierlich das literaturkritische Schaffen in den Medien aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und erstellt eine Kandidatenliste für die jährliche Jurysitzung, bei der der Preisträger ermittelt wird.
Der Runde gehören aktuell die oben gezeigten sechs Personen an. Frühere Jury-Mitglieder waren unter anderem Dr. Katrin Lange (Literaturhaus München), Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl), die Leiterin der Casa di Goethe in Rom Dr. Maria Gazzetti und die Literaturwissenschaftlerin Dr. Rachel Salamander sowie der 2017 verstorbene Schriftsteller, Herausgeber und Journalist Peter Härtling, der viele Jahre dem Gremium angehörte.