Alles in allem treten bei der Vorstandswahl am 19. Juni zehn Kandidaten für fünf Positionen an (mehr zum hochkomplexen Wahlprozedere hier). Wer zur Vorstandswahl nicht persönlich nach Berlin fahren kann, hat hier die Möglichkeit, Briefwahl zu beantragen. Zur Anmeldung für die Hauptversammlung (und auf Wunsch auch für die Buchtage Berlin) geht es hier.
Stefan Könemann, Geschäftsführer der Barsortiment Könemann Vertriebs GmbH, Hagen
Warum braucht der Börsenverein genau Sie im Vorstand – oder anders gesagt: Was bringen Sie für den Vorsteherposten mit?
In Deutschland haben wir die einzigartige Situation, dass der Börsenverein drei Sparten in einem Verband vereint. Genau diese Einzigartigkeit ist vor allem heutzutage eine große Stärke, da der ganze Markt im Umbruch steht und Einigkeit wichtiger denn je ist. Ich bringe nicht nur Verständnis für die verschiedenen Positionen mit, sondern ich weiß auch, wie sich die jeweiligen Stärken am besten kombinieren lassen. Jede der drei Sparten hat ihre ganz besonderen Stärken, die sie in den Verband einbringen kann, denn nur gemeinsam können wir die aktuellen Herausforderungen angehen. Leserschwund, Verödung der Innenstädte, Urheberrecht unter permanentem Beschuss durch eine neue Generation von Politikern und Aktivisten sowie ständig neue und komplexe EU-Regelungen sind nur einige Beispiele dafür.
Zwei Herzensthemen, die Sie in der Branche voranbringen wollen?
Ich sehe in der Imagekampagne Buch sehr viel Verbesserungspotenzial. Insbesondere die Sortimenter können hier eine Schlüsselrolle einnehmen, da sie am besten wissen, was bei den Lesern ankommt. Nicht nur Laien, sondern auch vielen Politikern ist zudem die Bedeutung des Urheberrechts leider nicht ausreichend bewusst. Dem Börsenverein kommt hier eine besonders verantwortungsvolle Rolle zu.
Der Buchmarkt verändert sich. Wollen Sie auch den Börsenverein verändern?
Ich möchte die Mitglieder stärker einbinden – sowohl über Mitgliederbefragungen als auch über den direkten Kontakt und bei Veranstaltungen. Dadurch können wir nicht nur Themenschwerpunkte des Börsenvereins überprüfen, sondern die Mitglieder auch unmittelbar an Ideen und Lösungsvorschlägen beteiligen. Das stärkt die Legitimation des Verbands und damit den Rückhalt durch die Mitglieder.
Ihr Motto?
Sei privat und beruflich immer fair, denn man bekommt im Leben alles zurück – oder woran uns Friedenspreisträgerin Aleida Assmann in ihrem Buch "Menschenrechte und Menschenpflichten" als allumfassende Handlungsmaxime salopp erinnert: "Was du nicht willst, was man dir tu', das füg auch keinem andern zu." Dieser Satz ist ebenso einfach wie genial.
- Jahrgang 1962, Jurastudium, Zeitungsvolontariat, Arbeit als Redakteur und freier Journalist, parallel kaufmännische Ausbildung
- 1998 Wechsel ins Hagener Familienunternehmen, ab 2003 Leiter des Barsortiments, seit 2012 Geschäftsführer der Barsortiment Könemann Vertriebs GmbH (Joint Venture Libri / Familie Könemann)
- Von 2004 bis zur Auflösung 2011 Vorsitzender des damaligen Landesverbands Nordrhein-Westfalen, von 2012 bis 2018 Vorsitz im Ausschuss für den Zwischenbuchhandel
Ein Video-Interview mit Stefan Könemann finden Sie hier.
Karin Schmidt-Friderichs, Verlegerin des Hermann Schmidt Verlags, Mainz
Warum braucht der Börsenverein genau Sie im Vorstand – oder anders gesagt: Was bringen Sie für den Vorsteherposten mit?
Ich bin Mitinhaberin eines unabhängigen Unternehmens. Independent. Frei. Im Denken und im Handeln. Diese Freiheit kann ich mir leisten, weil wir für keinen Partner systemrelevant sind. Und keiner für uns. Ich habe in vielen Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für den Verband bewiesen, dass ich analytisch hinterfragen und disruptive Prozesse konstruktiv aufarbeiten kann, kreativ inspirieren und unvoreingenommen vermitteln, Brücken bauen und mit Buchbegeisterung anstecken. Ich glaube, das braucht diese Branche. Jetzt!
Zwei Herzensthemen, die Sie in der Branche voranbringen wollen?
Wenige Wochen nach meiner Geburt sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede: "Gemeinsam gibt es wenig, was wir nicht erreichen können. Getrennt dagegen können wir wenig erreichen." Das gilt heute auch für unsere Branche: Nur, wenn wir gemeinsam auftreten – über Sparten und Unternehmensgrößen hinweg – souverän, innovativ und optimistisch, werden wir in Berlin und Brüssel Gehör finden, als relevant angesehen werden. Nur so binden wir vor Ort Kund*innen und Mitarbeiter*innen. Ich glaube an die Kraft von wechselseitigem Respekt und Fairness, Optimismus und Offenheit. Zusammenhalt und Zukunftszugewandtheit sind meine Herzensthemen.
Der Buchmarkt verändert sich. Wollen Sie auch den Börsenverein verändern?
Nicht nur der Markt verändert sich. Die digitale Transformation verändert Prozesse und Strukturen, unser Leben, unser Verhalten, unsere Gesellschaft. Die Kreativen, mit denen und für die ich in meinem Verlegerinnenalltag Bücher mache, gestalten diesen Wandel. Sie zeigen mir täglich, wie weise Gustav Heinemann war, als er sagte: "Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte." Ich glaube, Leben heißt Veränderung.
Ihr Motto?
Seit vielen Jahren hängt an meinem Arbeitsplatz eine kleine Erinnerung an mich selbst: "Whatever is, whatever comes – go with it and grow with it." Ich habe sie dort hingehängt, als ich einen Prototypen des ersten iPads gesehen und die Features geschildert bekommen hatte. Man befürchtete damals den Untergang des illustrierten Buchs. Ich glaube an die Chancen in Veränderungsprozessen.
- Jahrgang 1960, Architekturstudium, danach Arbeit als Architektin
- Mit ihrem Mann Bertram ab 1992 Aufbau des Hermann Schmidt Verlags zum klassischen Zielgruppenverlag in der Nische Kreativität / Grafikdesign / Typografie
- 2003 – 2011 Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses im Börsenverein, 2011 – 2016 Vorstandsvorsitzende der Stiftung Buchkunst, seit 2018 als Vertreterin des Börsenvereins in der deutschen Literaturkonferenz (die sie wiederum als Mitglied in den Deutschen Kulturrat entsandt hat)
Ein Video-Interview mit Karin Schmidt-Friderichs finden Sie hier.
Klaus Gravemann, Bücherhaus am Münster, Neuss
Warum braucht der Börsenverein genau Sie im Vorstand?
Die Hauptaufgabe eines Schatzmeisters ist es, auf die Finanzen zu achten. Hier bringe ich aufgrund meines Berufswegs die nötige Sachkenntnis und Erfahrung mit. Als Vorteil sehe ich bei mir den Blick von außen auf die Finanzen, da ich nicht aus einem Finanzbereich innerhalb der Branche komme. Das erleichtert Neutralität gegenüber allen Interessengruppen bei Budgetaufstellung und Budgetausführung. Durch 15 Jahre in einer Buchhandlung als Vollsortiment bin ich zugleich mit den Themen der Branche vertraut. 40 Jahre hauptberuflicher wie ehrenamtlicher Arbeit in den Bereichen Finanzen, Wirtschaft, Kirche und Politik garantieren die erforderliche Sensibilität für die Arbeit im Börsenverein und die vertiefte Kenntnis der oft besonderen Abläufe politischer Prozesse.
Zwei Herzensthemen, die Sie mit der Branche voranbringen wollen?
Nur gemeinsam sind wir stark! Ich möchte mithelfen, dass sich mehr Mitglieder, vor allem unabhängige Sortimenter, für den Verband engagieren. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Börsenvereinsmitglieder um 2.561 zurückgegangen, davon sind 2.138 Buchhandlungen (83,5 Prozent!). Ohne die Rolle der anderen Sparten zu übersehen: Das Gesicht des Buchhandels vor Ort sind die Buchhandlungen, und wir dürfen als Verband unser Gesicht nicht verlieren. Auch darum kandidiere ich als Vertreter aus dem unabhängigen Sortiment.
Der Markt verändert sich. Wollen Sie auch den Verband verändern?
Jedes Unternehmen, jeder Verband muss kontinuierlich weiterentwickelt werden. Ich würde meinen Blick auf die Abgrenzung der Tätigkeiten zwischen Verein und Wirtschaftsbetrieben werfen, würde fragen, ob sich neue, für die Mitglieder sinnvolle und für den Verband ertragreiche Geschäftsfelder identifizieren lassen, und tradierte Aktivitäten immer wieder auf den Prüfstand stellen wollen. Viele kleine Buchhandlungen und auch kleine Verlage können sich die Teilnahme an den Buchtagen Berlin oder anderen Konferenzen nicht immer leisten. Wir sollten überlegen, hier andere Veranstaltungsformate – real und/oder virtuell – zusätzlich anzubieten, um mehr Mitglieder einzubinden.
Ihr Motto?
Yes, we can!
- Jahrgang 1957, Diplom-Volkswirt, kommunaler Wahlbeamter a. D.
- 1985 bis 2011 u. a. Finanzreferent, Stadtkämmerer in Rheine und Neuss, Geschäftsführer Stadtwerke Neuss, Finanzdezernent Fliedner-Stiftung, Landesgeschäftsführer CDU Mittelstandsvereinigung NRW
- Seit 2004 mit seiner Frau Dorothea im Bücherhaus am Münster
Peter Seitz, Leiter Finanzen der Thieme Gruppe, Stuttgart
Warum braucht der Börsenverein genau Sie im Vorstand?
Der Börsenverein stellt heute zusammen mit seinen Wirtschaftsbetrieben Buchmesse und MVB ein ausgewachsenes Wirtschaftsunternehmen mit einem Umsatz von über 50 Millionen Euro dar. Um solch ein Unternehmen zu steuern, braucht der Schatzmeister einen professionellen Hintergrund, der über eine reine Verwaltung der Kasse hinausgeht. Für diese Aufgabe bringe ich die notwendigen Voraussetzungen und über 25 Jahre Branchenerfahrung mit. Als Finanzchef bei Thieme ist mir der Umgang mit wirtschaftlichen Fragestellungen vertraut. Als kaufmännischer Geschäftsführer bei Thieme & Frohberg habe ich zudem den Blick als Buchhändler auf die Branche kennengelernt.
Zwei Herzensthemen, die Sie mit der Branche voranbringen wollen?
Herzensthema eines Schatzmeisters sind zweifellos die Finanzen. Das bedeutet für mich konkret dreierlei: Erhalt und Ausbau der finanziellen Stabilität des Vereins, ein verantwortungsbewusster Umgang mit Risiken und Sicherstellung der Transparenz gegenüber den Mitgliedern. Leitlinie ist für mich dabei die Neutralität zwischen den Interessengruppen, also zum einen den Sparten und zum anderen den unterschiedlichen Unternehmensgrößen im Verband. Nur wenn der Ausgleich nach innen gelingt, können wir unsere Interessen wirksam nach außen, in Richtung Politik und Branchenpartner vertreten.
Der Markt verändert sich. Wollen Sie auch den Verband verändern?
Wenn von Veränderungen im Markt gesprochen wird, dann werden überwiegend die Probleme adressiert: der Konzentrationsprozess, der Leserrückgang, der Käuferschwund. Ja, diese Probleme sind unbestreitbar. Ich finde aber, dass wir eine äußerst leistungsfähige Branche sind, in der vieles gelingt. Diesen Entwicklungen sollten wir im Börsenverein mehr Aufmerksamkeit schenken: wenn eine Buchhandlung neu gegründet wird, wenn Verlage neue Programmwelten oder attraktive digitale Angebote schaffen, wenn Social Media neue Wege zum Kunden eröffnen. Getragen werden muss das vor allem aber auch von der Kreativität der Menschen, die in den Unternehmen der Branche arbeiten.
Ihr Motto?
Die Zukunft hängt von dem ab, was du heute tust.
- Jahrgang 1962, Verlagskaufmann, BWL-Studium und Promotion
- Nach fünf Jahren im Jahreszeitenverlag 1997 Wechsel zu Thieme als Leiter Controlling, seit 2000 zusätzlich kaufmännische Leitung Thieme & Frohberg GmbH, seit 2003 Leitung Finanzen Thieme Gruppe
- Ehrenamt im Verwaltungsrat der Ausgleichsvereinigung Verlage
Margit Ketterle, Verlagsleiterin Sachbuch in der Verlagsgruppe Droemer Knaur, München
Warum braucht der Börsenverein genau Sie im Vorstand?
Was ich für den Vorstandsposten mitbringe? Einen politischen Kopf! Sowohl für die Branchenpolitik als auch für die Politik insgesamt – denn die gilt es zu verteidigen. Besser: das politische Bewusstsein und das Prinzip der repräsentativen Demokratie. Gegen die selbst ernannten "Volks"-Vertreter, die völkische und ausgrenzende Stimmungsmache betreiben. Der Börsenverein muss sich auch als Wirtschaftsverband für die politischen und gesellschaftlichen Grundlagen starkmachen, die ein Wirtschaften mit Büchern respektive Inhalten erst möglich machen.
Zwei Herzensthemen, die Sie mit der Branche voranbringen wollen?
Meine beiden Herzensthemen: der Schutz und die angemessene Entlohnung geistigen Eigentums und die Verteidigung der Meinungsfreiheit.
Der Markt verändert sich. Wollen Sie auch den Verband verändern?
Es gibt ja das böse Merkel-Wort von der "marktkonformen Demokratie" – das wünsche ich mir nicht analog für den Börsenverein, sondern: einen demokratischen Markt zu verteidigen, zu dem alle gleichberechtigt Zugang haben.
Ihr Motto?
Neugierig bleiben, überrascht werden.
Felicitas von Lovenberg, Verlegerin des Piper Verlags, München
Warum braucht der Börsenverein genau Sie im Vorstand?
Meines Erachtens braucht der Verband Menschen im Vorstand, die nicht allein die Interessen ihres jeweiligen Unternehmens, sondern die der ganzen Buchbranche im Blick haben und sich in diesem gemeinsamen Interesse möglichst breit mit ihrer Erfahrung und Persönlichkeit engagieren. Zugleich darf sich der Vorstand bei wichtigen Weichenstellungen nicht mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufriedengeben, sondern er muss eine repräsentative Haltung einnehmen und diese im Austausch mit den Mitgliedern ständig überprüfen und schärfen.
Zwei Herzensthemen, die Sie mit der Branche voranbringen wollen?
Wir müssen raus aus der Defensive, die sich rund um Buch und Lesen gebildet hat. Als Branche leisten wir einen gigantischen kulturellen Beitrag, und das, anders als die meisten anderen kulturellen Sparten, ohne staatliche Subventionen. Diese gesellschaftliche Relevanz mit Entschiedenheit herauszustellen, halte ich für eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre. Alle anderen großen Themen stehen und fallen letztlich mit der Bedeutung des Bücherlesens in unserer Zeit.
Der Markt verändert sich. Wollen Sie auch den Verband verändern?
Form folgt Funktion. Das gilt auch für den Börsenverein. Veränderungen sind immer nötig, wenn etwas Bestand haben soll. Aber Reformen kosten auch Kraft. Insofern müssen wir darauf achten, dass es die richtigen sind.
Ihr Motto?
Ach, solche Motivationssätze haben doch meist etwas Aufgesetztes. Ich sitze einfach nicht gern tatenlos herum.
- Jahrgang 1974, Studium in Bristol und Oxford
- Ab 1998 im Feuilleton der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wo sie ab 2008 als erste Frau das Literatur-Ressort leitete
- Seit 2016 Verlegerin des Piper Verlags
- Seit 2017 Mitglied im Vorstand des Börsenvereins
Annerose Beurich, Inhaberin der Buchhandlung stories!, Hamburg
Warum braucht der Verband genau Sie im Vorstand – oder anders gesagt: Was bringen Sie mit?
In 40 Jahren habe ich Erfahrung mit allen Sparten unserer Branche gesammelt: zunächst im Sortiment und dann bei Libri als Verantwortliche für Vertrieb und Marketing. 2008 habe ich mir ein Lebensziel erfüllt und mich mit stories! Die Buchhandlung in Hamburg selbstständig gemacht. Ich bin passionierte Buchhändlerin und liebe es, Menschen für Literatur zu begeistern. Insofern liegen mir auch Autoren und gute Verleger sehr am Herzen. Der Buchhandel hat mein Leben geprägt. Ich kenne die Herausforderungen und die Schwierigkeiten von Wandel und Aufbruch, aber auch deren Notwendigkeit. Es wäre mir eine Freude und Ehre, meine vielfältigen Erfahrungen im Vorstand einzubringen und der Branche etwas zurückzugeben.
Zwei Herzensthemen, die Sie mit der Branche voranbringen wollen?
Ein Schwerpunkt für mich ist der Bereich Ausbildung und Nachfolgeregelung. Das sind zwei Seiten einer Medaille! Nur, wenn es uns gelingt, engagierte junge Menschen für unseren Beruf zu begeistern und zu leidenschaftlichen BuchhändlerInnen auszubilden, werden wir auch für die Fragen der Nachfolge überzeugende Antworten finden. Und dann gibt es natürlich keine Zukunft des Buchhandels ohne Sicherung der ökonomischen Rahmenbedingungen und der Wettbewerbsfähigkeit des unabhängigen Sortiments. Dazu gehören die Preisbindung, das Vorantreiben von Ideen im Bereich der Digitalisierung, die Lese- und Verkaufsförderung, Kooperationen und zuletzt auch wettbewerbsfähige Konditionen.
Der Markt verändert sich. Wollen Sie auch den Verband verändern?
Der Börsenverein ist eine traditionsreiche und gewachsene Institution. Ich stehe mit meiner Vita für den Dialog zwischen den Sparten und daher eher für Evolution als Revolution.
Ihr Motto?
Francis Picabia: "Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." Für mich zeitlos und immer gültig – und dank der Genehmigung des Nautilus Verlags auch das Zitat auf unseren stories!-Mehrwegtaschen.
Annerose Beurich
- Jahrgang 1964, nach der Ausbildung in Aschaffenburg bis 1996 bei Carolus Herder in Frankfurt am Main beschäftigt
- Wechsel zum Barsortiment Libri, ab 2002 Leiterin für den gesamten deutschen Vertrieb und das Marketing bei Libri
- 2008 erfüllte sich mit der Eröffnung von stories! ein Lebensziel
Detlef Büttner, Geschäftsführer bei Lehmanns Media, Köln
Warum braucht der Verband genau Sie im Vorstand – oder anders gesagt: Was bringen Sie mit?
Ich denke, dass ich mit meiner unternehmerischen Erfahrung in Sortiment und Verlag eine ausgewiesene Kompetenz zu vielen Digitalisierungsthemen mitbringe. Diese möchte ich gern weiterhin in die Verbandskonzepte einbringen, um so unsere Zukunftsthemen aktiv und spartenübergreifend zu gestalten. Daran habe ich bereits im jetzigen Vorstand sehr aktiv mitgearbeitet und biete an, in einem stark veränderten neuen Vorstand für Kontinuität in der Sacharbeit und Kommunikation zu stehen.
Zwei Herzensthemen, die Sie mit der Branche voranbringen wollen?
Die Gestaltung der Informationsgesellschaft mit einem positiven Bild unserer Branche und der festen Verankerung des Sortiments darin. Ein faires, branchenübergreifendes Miteinander, in dem Konflikte ausgetragen und mit unternehmerischem Anstand gelöst werden.
Der Markt verändert sich. Wollen Sie auch den Verband verändern?
Die Strukturreform mit der Etablierung der Interessengemeinschaften und den gemeinsamen Ausschuss-Sitzungen hat den spartenübergreifenden Austausch deutlich verbessert. Diesen Weg müssen wir konsequent weitergehen und mehr aktuelle Themen in offene Formate (wie zum Beispiel Taskforces oder Barcamps) delegieren, um so die bestmögliche Expertise aus der Branche zu erhalten. Damit fördern wir auch ein zentrales Anliegen von mir: die Einbindung und Förderung des Nachwuchses in den Betrieben und im Verband.
Ihr Motto?
Weiter, immer weiter.
- Jahrgang 1960, Ausbildungen zum Bankkaufmann und Buchhändler
- Von 1993 bis 2004 für Holtzbrinck tätig, 2004 Wechsel zu Dr. Otto Schmidt / Sack-Mediengruppe, seit 2009 bei Lehmanns Media
- 2009 – 2018 Mitglied im Sortimenter-Ausschuss, seit 2013 im Vorstand des Börsenvereins
Christian Preuss-Neudorf, geschäftsführender Gesellschafter vub | Wissen mit System, Köln
Warum braucht der Verband genau Sie im Vorstand – oder anders gesagt: Was bringen Sie mit?
Ich verstehe mich im Buchhandel als Familienunternehmer, der Verantwortung übernimmt und die Augen vor dem Wandel in unserer Branche nicht verschließt. Ich bin aber auch ein Kämpfer für Innovation, der Ziele verfolgt, selbst wenn der Weg bergauf und gegen den Wind geht. Diese Eigenschaften möchte ich nutzen, um den vielen unabhängigen Familienunternehmen im deutschen Buchhandel eine deutlich hörbare Stimme im Börsenverein zu geben und die vorhandene Kompetenz des Hauptamts auf unsere gemeinsamen Interessen zu lenken.
Zwei Herzensthemen, die Sie mit der Branche voranbringen wollen?
Meine Herzensthemen: dem stationären und vom Inhaber geführten Buchhandel durch Maßnahmen des Börsenvereins bei innovativen Projekten und bei der Wahrnehmbarkeit in seiner Stadt Schützenhilfe leisten und der Branche das Bekenntnis abringen, dass sie im Wandel eine Zukunft hat.
Der Markt verändert sich. Wollen Sie auch den Verband verändern?
Der Börsenverein braucht für den und im unternehmerbetriebenen Buchhandel Ansprechpartner, die den Wandel auch als Chance begreifen und die vorhandenen Kompetenzen des Börsenvereins in konkrete Leistungen des Verbands für die Zukunft der unternehmerischen Buchhändler umwandeln. Gleichzeitig soll er fachliche Hilfe leisten, wo es bei einzelnen um unlösbare Probleme geht – und zwar deutlich bevor der Unternehmer und seine Familie mit Haut und Haaren haften müssen.
Ihr Motto?
Life begins beyond comfort zone.
- Jahrgang 1962, Jurastudium und Promotion zum Medienrecht
- Seit 1991 verantwortlich im Familienunternehmen vub in Köln, einer auf B2B spezialisierten Buchhandlung mit Kunden im gesamten Bundesgebiet, Wandel zum innovativen Dienstleister
- Von 2001 bis 2004 Mitglied im Sortimenter-Ausschuss
Jens Klingelhöfer, Geschäftsführer von Bookwire, Frankfurt am Main
Warum braucht der Verband genau Sie im Vorstand – oder anders gesagt: Was bringen Sie mit?
Ich kann mich mit meinen Kernkompetenzen in Themen einbringen, die bisher aus meiner Sicht im Börsenverein nicht stark genug repräsentiert waren. Ich bewege mich nahe an den Megatrends Digitalisierung und rasante Technologieentwicklung – und habe ebenso ein großes Interesse an gesellschaftspolitischen Diskursen und neuen Lösungen, damit unser Business auch morgen noch Relevanz hat. Als Unternehmer ist es für mich selbstverständlich, voranzugehen, auch wenn man dazu aus der Komfortzone raus muss und es unbequem wird.
Zwei Herzensthemen, die Sie mit der Branche voranbringen wollen?
Digitalisierung erfasst alle Bereiche unserer Industrie, dabei geht es nicht nur um digitale Produkte, sondern um alle Prozesse, von der Herstellung bis zur Vermarktung. Genauso geht es dabei um Unternehmenskultur und -organisation, um Kommunikation, Management- und Kollaborationskultur und vieles mehr. Um in der schnell voranschreitenden Digitalisierung der Medienindustrie und der Gesellschaft langfristig erfolgreich und relevant zu bleiben, ist Technologiekompetenz ein entscheidender Faktor. Hier muss der Verband aufholen und schnell Know-how aufbauen. Das ist für die Mitglieder wichtig, aber auch für die Lobbyarbeit, um Innovationsfähigkeit auszustrahlen.
Der Markt verändert sich. Wollen Sie auch den Verband verändern?
Der Börsenverein muss sich wie jeder Interessenverband ständig verändern, denn die Buchindustrie und die Rahmenbedingungen ändern sich deutlich schneller als in den vergangenen Jahrzehnten. In den letzten Jahren ist schon einiges verändert worden – daran möchte ich weiterarbeiten. Wenn wir das nicht tun, wird nicht zuletzt die neue Politikergeneration unsere Themen nicht mehr verstehen und der Verband an Relevanz verlieren.
Ihr Motto?
Die Digitalisierung hat gerade erst begonnen. Für Industrie und Gesellschaft müssen wir neue Lösungen finden. Das mitzugestalten, mit großartigen Kollegen und Partnern erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln und respektvoll zusammenzuarbeiten – das ist mein täglicher Antrieb.
Jens Klingelhöfer
- Jahrgang 1977, zunächst Art Director für Medienprodukte
- Danach zehn Jahre Medienmanager in der Musikbranche
- 2009 kehrte er als Mitgründer von Bookwire in die Buchbranche zurück. Der Dienstleister für Digital Publishing hat Büros in Frankfurt, London, Barcelona, São Paulo und Mexiko-Stadt
Hochkomplexe Spitzenwahl: Spielregeln für die Vorstandswahl beim Börsenverein