Den ersten Schritt dahin ist sie bereits gegangen: Sie hat die buchpicker-App entwickelt. Diese soll die Vielfalt und Atmosphäre des lokalen Buchhandels abbilden und Lesenden in den Weiten des Buchmarkts Orientierung geben, die Lektüreauswahl erleichtern. Buchhandlungen können professionelle Buchempfehlungen hochladen – was Hentschel als Kernkompetenz des Buchhandels bezeichnet. Bücher können dann direkt in der Buchhandlung zur Abholung oder zum Versand bestellt werden. Dadurch „verbinden wir die Vorteile einer App mit denen des stationären Einkaufs“, so Hentschel.
Dass Valerie Hentschel und ihr Mitgründer, der Buchhändler Lutz Nagler (Kempter Buch), die App ins Leben gerufen hatten, geschah aus der Corona-Not heraus und ganz nebenbei. Sie wollten den stationären Buchhandel unterstützen, der unter der fehlenden Laufkundschaft zu leiden hatte. Diese Idee, um mit dem Onlinegeschäft möglichst mitzuhalten, erwies sich als goldrichtig, und die Sache stieß in der Branche auf großes Interesse bei anderen Buchhändler:innen. Nach der App-Entwicklung im Jahr 2020 ging es Schlag auf Schlag weiter, die Firmengründung folgte 2022. Ein Softwareentwickler kam an Bord, und buchpicker wurde so umgebaut, dass Buchhandlungen – kostenlos! – Accounts erstellen können. Eine Marktlücke war entdeckt und schon so gut wie gefüllt. Valerie ist es ein Anliegen, „dem stationären Handel dabei zu helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben und seine Leserschaft sogar zu erweitern“. Ihr ist wichtig, dass man auf die Kundenbedürfnisse eingeht, „sodass Menschen auch wirklich ein gutes Buch finden, das zu ihnen passt. Ich selbst nutze auch die App und lese jetzt vielfältiger.“