Wenn Johanna Gradl von ihrem Werdegang berichtet, schwingt ganz viel Leidenschaft mit. Sie erzählt voller Begeisterung, ihre Wortwahl ist emotional. Ihre Ausbildung zur Mediengestalterin bei der Buchhandlung Rupprecht sei ein „match made in heaven“ gewesen, weil sie schon immer sehr viel und sehr gerne gelesen habe. Maria Rupprecht, ihre Chefin dort, „die ja ein sehr leidenschaftlicher Mensch ist, die das wirklich mit ganz, ganz viel Liebe und Herz und Seele macht“, habe sie inspiriert. Ein wunderbarer Start in die Buchbranche war das, aber dann doch nicht das, was Johanna für immer beruflich machen wollte. Nach einigem Überlegen – „mit siebzehn, was weiß man da schon übers Leben?“ – entschied sie sich fürs Abitur und ein Studium der Buchwissenschaften: „Das ist mein Studiengang, der ist für mich gemacht.“
Daneben war Johanna bei Bonnier in der Honorarabteilung tätig, kümmerte sich um internationale Steuerangelegenheiten, was sie „super, super spannend“ fand, denn es wurden diverse Fragen beantwortet: „Wie hoch sind eigentlich Honorare? Wie hoch sind Vorschüsse und werden Vorschüsse eingespielt?“ – ein wertvoller Einblick ins Verlagsleben. Beim Praktikum in der Presseabteilung beim cbj Verlag war es dann „Liebe auf den ersten Blick“. Besonders die Kinder- und Jugendliteratur hat es ihr angetan, die faszinierte sie so, dass sie sich fortan auch im Studium intensiv damit beschäftigte.