Schweizer Buchzentrum

Stabiles Ergebnis

13. Januar 2021
Redaktion Börsenblatt

Das Schweizer Buchzentrum (SBZ) hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatz von rund 150 Millionen Franken nur leicht unter Vorjahr abgeschlossen und konnte den Buchumsatz auf Vorjahresniveau halten.

Laut GfK/SBVV hat der Schweizer Buchmarkt das vergangene Jahr stabil (Umsatz 0.0% zu Vorjahr) bei leicht rückläufigem Absatz von -2.1% im Vergleich zu 2019 abgeschlossen. Die verordnete, zweimonatige Schließung der Buchhandlungen im Frühjahr und die Einschränkungen im Dezember hatten zu massiven Marktveränderungen geführt: In diesem Zeitraum verzeichnete auch das Schweizer Buchzentrum (SBZ) deutliche Umsatzverluste. Während des Lockdowns in der Schweiz betrug der Umsatzrückgang rund 30%, außerhalb dieser Periode konnte das SBZ seinen Buchumsatz um 6,6% gegenüber 2019 steigern. Über das gesamte Jahr lag der Buchumsatz stabil auf Vorjahresniveau.

Zunahme des Onlinehandels

Der bereits große Anteil der online verkauften Bücher ist im Zuge der Pandemie noch einmal deutlich gestiegen: Das SBZ hat das Volumen der Versandlogistik im Auftrag der Buchhandlungen gegenüber dem Vorjahr vervierfacht und zahlreiche Neukunden für diese Dienstleistung akquiriert. "Mit dem weiter zunehmenden Onlinehandel verändern sich auch die Strukturdaten in der Buchlogistik; diese werden noch kleinteiliger, der Umsatz verteilt sich auf mehr Titel", bemerkt David Ryf, Geschäftsführer des Buchzentrums. "Mit der erfolgten Erneuerung unserer Logistik-Infrastruktur nehmen wir diese Entwicklung auf und sind für die Zukunft gut gerüstet." Das SBZ investierte aus eigenen Mitteln in den Ausbau und die Modernisierung der Logistik gut 4 Millionen Franken schließt 2021 die erste Etappe der Erneuerung seiner Infrastruktur ab.

Auch bei der bpm consult ag – einem Tochterunternehmen des SBZ – sei die Nachfrage nach Webshop-Lösungen für den Buchhandel anhaltend hoch. Zahlreiche Projekte seien realisiert und Neukunden akquiriert worden.

Ausbau des Sortiments

Das SBZ baut weiterhin seine Sortimente mit Spielen, Kalender und Glückwunschkarten aus. Auch 2020 habe die erfolgreiche Akquise von Verlagen für die Auslieferung, unter anderem mit dem Schulthess Verlag (Zürich) und dem Haupt Verlag (Bern), fortgesetzt werden können. Seit Januar 2021 wird der Kiepenheuer & Witsch Verlag durch das SBZ an den Schweizer Buchhandel ausgeliefert. Die Dienstleistungen des SBZ stießen auf eine große Nachfrage, dies sei für Ansporn genug, sie laufend weiterzuentwickeln, erklärt Barbara Spielmann, Mitglied der Geschäftsleitung: "Wir investieren in digitale Werkzeuge wie etwa in ein neues Verlagsportal, welches die Zusammenarbeit mit den Verlagen in Zukunft noch effizienter gestalten wird."

Ausblick 2021

"Wir erwarten aufgrund der weiterhin angespannten Lage auch für das kommende Jahr zahlreiche Unsicherheiten mit kurz- und mittelfristig negativen Auswirkungen auf den Schweizer Buchhandel", sagt David Ryf. Das SBZ zeichne sich als Genossenschaft aber durch eine äusserst stabile unternehmerische Substanz aus, "die es uns erlaubt, auch in solchen Krisensituationen in den weiteren Ausbau des SBZ zu investieren."

Über die Buchzentrum AG (SBZ)

Als Dienstleister für Verlage und Buchhandlungen beschäftigt das Schweizer Buchzentrum an seinem Standort in Hägendorf/SO rund 250 Mitarbeitende (Vollzeitstellen) und hält ein Sortiment an physischen und digitalen Büchern sowie Spiele, Kalender, Glückwunschkarten und DVDs für den Schweizer Markt vor. Seit seiner Gründung 1882 ist das SBZ eng mit der Schweizer Buchbranche verbunden. Aktuell sind rund 250 Buchhandlungen als Genossenschafter an der Genossenschaft Schweizer Buchzentrum beteiligt. Mit den Tochterunternehmen bpm consult ag und Comelivres AG sieht sich das SBZ als führender Anbieter von digitaler Infrastruktur für den Schweizer Buchhandel (Bestellsysteme, Webshops, e-Books-Cloud).