Im Buchhandel und in den Verlagen wurden 2020 weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als 2019. Börsenverein und Bund bieten Unterstützung für ausbildende Unternehmen an!
Nachdem die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2019 angestiegen ist, ging die Zahl im ersten Corona-Jahr 2020 für den Beruf Buchhändler*in nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zurück. 390 neue Ausbildungsverhältnisse wurden 2020 abgeschlossen.
Damit zeigt sich in der Buchbranche der gleiche Trend wie über alle Branchen hinweg: Während im Jahr 2019 noch 300.059 Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, waren das 2020 nur noch 264.039 Verträge.
„Kurzarbeit und Ladenschließungen fordern Buchhandelsunternehmen in Pandemiezeiten heraus, für viele Betriebe gibt es wenig Planungssicherheit. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen von neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen wider“, erklärt Monika Kolb, Bildungsdirektorin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Dabei seien Qualifizierte Fach- und Nachwuchskräfte das wichtigste auf dem Weg aus der Krise.
„Unsere Mitglieder, größenunabhängig, spiegeln uns ihre Ausbildungsbereitschaft auch im Jahr 2021. Wir möchten weiterhin alle Betriebe ermutigen, in die Zukunft unserer Branche zu investieren und jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen. Der Bund und der Börsenverein stellen umfangreiche Förderungen zur Verfügung, die die Ausbildungskosten reduzieren.”
Auch die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge für die Ausbildung der Medienkaufleute Digital und Print ist zurückgegangen: von 579 auf 481 Verträge.
Monika Kolb erläutert: „Viele Verlage sind aufgrund von Umsatzeinbußen durch den Lockdown zurückhaltender bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen. Zusätzlich erschweren Homeoffice und Kurzarbeit den Ausbildungsstart.“ Sie sei dennoch dankbar, dass die Zahl der Unternehmen, die trotz dieser unsicheren Zeiten, Ausbildungsplätze erhalte, in der Buchbranche überwiege.
Das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ bietet ausbildenden Unternehmen, Förderungen an. Sie sind über die Bundesagentur für Arbeit zu beantragen. Unternehmen können Ausbildungsprämien für den Erhalt oder die Erhöhung des Ausbildungsniveaus in den Ausbildungsjahren 2020 und 2021 bekommen, Kleinstunternehmen erhalten unter entsprechenden Bedingungen einen „Lockdown II-Sonderzuschuss“.
Unternehmen, die bisher keinen oder keine Ausbilder*in in Vollzeit beschäftigen oder deren Vollzeit-Ausbilder*in in naher Zukunft in Rente geht, können darüber hinaus beim Sozialwerk des Deutschen Buchhandels eine einmalige Fördersumme von 400 Euro beantragen.
Noch bis 30. Juni 2021 können zudem Auszubildende und Volontär*innen über den Förderverein Berufsbildung des Börsenvereins eine Förderung für ein- bis zweitägige Seminare des offenen Seminarprogramms am mediacampus frankfurt anfragen.
Weitere Informationen zu den Förderungen sind abrufbar unter www.boersenverein.de/bildung-karriere/ausbildung/foerdermoeglichkeiten.
