"Die Teilnahme an dem Programm „Young Publishing Professionnals in Brussels (YPPiB) 2022“ war sowohl in beruflicher, als auch in persönlicher Hinsicht sehr bereichernd.
Das Programm bot mir die Gelegenheit, zu erfahren, wie die Verlagsbranche auf europäischer Ebene vertreten ist, mich über die aktuellen Herausforderungen der Branche zu informieren und viele Fachleute aus Politik, Verbänden und europäischen Verlagen kennen zu lernen.
Durch den Austausch mit den MitarbeiterInnen des Europäischen Verlegerverbands konnte ich ihren Tätigkeitsbereich und ihre Rolle verstehen, vor allem, dass sie unverzichtbare Akteure bei der Verteidigung und Vertretung der Interessen des Buchsektors auf europäischer Ebene sind. Die Begegnung mit ihnen und anderen Personen aus der Welt der Politik wie Abgeordneten, ihren Assistenten oder Lobbyisten gab mir einen Einblick in ein mir unbekanntes Umfeld.
Die Beiträge und Gespräche, die ich mit ihnen führen konnte, waren spannend und haben mir Lust gemacht, mich regelmäßiger für die internationalen Nachrichten aus der Welt des Verlagswesens und die damit verbundenen Herausforderungen zu interessieren. Diese sind schließlich häufig mit globaleren Fragen verbunden, die mit der Welt, in der man leben möchte, zusammenhängen. Ich denke dabei insbesondere an den Schutz des Urheberrechts im Zeitalter der Digitalisierung, der die Frage nach der Finanzierung des Kreativsektors und damit nach seiner Aufrechterhaltung und Entwicklung aufwirft. YPPiB hat mir auch bewusst gemacht, dass es durchaus möglich ist, seiner Stimme Gehör zu verschaffen, und dass die europäischen Institutionen, die weit weg von meinem Alltag liegen, letztlich doch zugänglich sind.
Natürlich habe ich auch viel über die Maßnahmen der Europäischen Union im Buchsektor gelernt. Ich denke dabei insbesondere an die Unterstützung von Übersetzungen und die Aufwertung des Übersetzerberufs, das Möbius-Projekt, das sich mit der Vorstellung des Buches von morgen beschäftigt, oder auch an die Einführung der Europäischen Lesewoche, um der jüngeren Generation das Lesen schmackhaft zu machen.
Das Treffen mit Verlagsmenschen aus anderen EU-Ländern und der Ukraine (hier geht es zur Rede von Kateryna Malko aus Kiew) war natürlich eine einmalige Gelegenheit, um sich gegenseitig zu inspirieren, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit, und um den Alltag jedes Einzelnen besser zu verstehen, der für unsere ukrainischen Kollegen leider sehr hart ist. Im Anschluss an das Treffen wurde eine Whatsapp- und Linkedin-Gruppe gegründet, die zukünftig hoffentlich viele Synergien hervorbringen werden!"