„Ich saß mit einer elenden Schreibblockade am Schreibtisch“, erzählt die 25-Jährige, die im Sommer 2020 kurz vor dem Abschluss ihres Studiums stand und ihre Masterarbeit über „Die Rolle afrikanischer Literatur in der Weltliteratur“ verfasste. Ein Thema, für das sie nach wie vor brennt. Was ist die so genannte Weltliteratur? Was prägt den Kanon? „Diskussionen über Literatur und Gesellschaft bereiten mir große Freude. Doch nach über sechs Jahren an der Uni merkte ich, dass ich die akademische Welt verlassen möchte, ich hatte eine Art ‚Theoriestau‘“, erklärt Pentz, die an der Universität Heidelberg Englische Literaturwissenschaft und Geschichte studierte. Sie wusste auf einmal: „Ich brauche Leute um mich rum, ich brauche mehr Austausch.“ – und stürzte sich ins Abenteuer.
Schon immer hatte sie den Traum von einer Buchhandlung mit kleinem Café im Kopf gehabt, bereits an eine Ausbildung im Buchhandel gedacht, sich dann aber direkt nach dem Abi für American Studies an der Uni Heidelberg entschieden. „Mutig, schnell entschlossen und genau richtig“, stellt sie rückblickend fest. In dem interdisziplinären, kulturwissenschaftlichen Studiengang konnte sie ihren beiden Leidenschaften – für Bücher und für die englische Sprache, geprägt durch einen High School-Aufenthalt im südlichen U.S.-Bundesstaat Mississippi – nachgehen. Sie setzte ihren Fokus auf Literaturgeschichte, den sie im Masterstudium weiter vertiefte. „Kurz vor Corona konnte ich dann noch einmal aus dem Alltag ausbrechen und für ein halbes Jahr mit dem Erasmus-Austauschprogramm in die Niederlande gehen“, erzählt Pentz. An der Rijksuniversiteit Groningen genoss sie neue Perspektiven auf die Literaturwissenschaft: „Es gab zum Beispiel Input von Dozentinnen aus Südafrika. Das war total spannend und wirklich Gold wert.“ Im März 2020 kam sie zurück, setzte sich im Corona-Lockdown in ihrem Elternhaus in Illertissen an die Masterarbeit.
Dabei wurde ihr immer deutlicher, dass die Zeit reif war für einen Aufbruch. „Mein Herzenswunsch war ein eigener Buchladen“, sagt Pentz. Da die gebürtige Schwäbin die Dinge gern strukturiert und von Grund auf angeht, stand für sie fest: „Ich will Fachwissen für meinen Job.“