Erfolgsfaktor Soft Skills
Eigenschaften wie Teamfähigkeit, interkulturelle Kompetenz, Engagement und Kommunikationsfähigkeit werden im Job gern gesehen – sind aber im Bewerbungsprozess nicht leicht zu belegen.
Eigenschaften wie Teamfähigkeit, interkulturelle Kompetenz, Engagement und Kommunikationsfähigkeit werden im Job gern gesehen – sind aber im Bewerbungsprozess nicht leicht zu belegen.
Unter Soft Skills versteht man üblicherweise Schlüsselkompetenzen, die in drei Kategorien eingeteilt werden: persönliche, soziale und methodische Kompetenzen. Sie lassen sich schlechter messen und bewerten als Hard Skills. Das sind essenzielle oder notwendige Fähigkeiten, die während eines Studiums, der Aus- und Fortbildung oder durch Berufserfahrung erlernt werden.
Obwohl die Soft Skills weniger klar definiert werden können, sind sie bei der Stellenvergabe meist der ausschlaggebende Faktor. Das zumindest belegt eine Studie des Bundesverbands der Personaldienstleiter aus dem Mai. Vor allem die Teamfähigkeit steht laut Studie hoch im Kurs bei Personalchefs. Ebenfalls sehr geschätzt werden Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit, Flexibilität, Engagement, Kommunikationsfähigkeit, Motivation und Selbstmanagement.
Im Bewerbungsprozess, besonders zu Beginn der Karriere, weisen viele der Bewerber*innen eine ähnliche Ausbildung vor. Deshalb ist es besonders wichtig, die eigenen Soft Skills in Szene zu setzen, um so den Arbeitgeber*innen positiv im Gedächtnis zu bleiben. Die Personaler*innen versuchen herauszufinden, wie jemand Problemstellungen angeht, ob er oder sie eigenständig und organisiert arbeitet und gleichzeitig ein Teamplayer ist.
Judith Hoffmann, Leiterin der Abteilung Weiterbildung und Projekte am mediacampus frankfurt erklärt: »Gerade erleben wir in der Branche einen Umbruch; viele Abläufe und Angebote werden überprüft, werden hybrid oder digital. Wenn wir das als Chance verstehen und uns anschauen, was wir in letzter Zeit geschafft haben, dann brauchen wir sicherlich Mitarbeiter*innen, die Lust auf Neues haben und darauf, unbekannte Wege zu gehen, gute Kommunikator*innen, Tüftler*innen mit Innovationsfreude, technischer Affinität und Kooperationsbereitschaft, denn das schaffen wir am besten gemeinsam.« Doch wie erkenne ich meine Soft Skills, und wie verbessere ich sie? Selbstreflexion ist hier am wichtigsten. Schließlich gibt es keine Bescheinigung, dass man eine Fähigkeit irgendwann einmal gemeistert hat. Wie flexibel, teamfähig oder neugierig man ist, muss man zunächst selbst einschätzen und dann im Bewerbungsgespräch begründen können. Folgende Fragen sollte man sich deshalb vor einem Jobinterview stellen: Welche Fähigkeiten brauche ich für die angestrebte Position? Wie gut oder geübt bin ich schon?
Wer seine Soft Skills dann verbessern möchte, konzentriert sich am besten erst mal auf einen Punkt und sucht dann nach der passenden Lernmethode. Bei einem Jobinterview kann man dann souverän antworten, wo die eigenen Fähigkeiten liegen, wo man sie erprobt hat und warum sie wichtig sind für die ausgeschriebene Stelle. Außerdem hat man dann auch gleich eine Antwort auf die unbeliebte Frage, wo die eigenen Schwächen liegen. Man kann getrost zugeben, was man nicht so gut kann und woran man arbeiten muss und gleichzeitig den Fokus auf die eigenen Talente legen. So kann ein individueller Eindruck hinterlassen werden – obwohl man einen ähnlichen Werdegang hat wie viele andere Bewerber*innen.