"Wir müssen noch ehrgeiziger sein"
Der nationale Bildungsbericht erscheint alle zwei Jahre und beschreibt die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens. In diesem Jahr widmet er sich schwerpunktmäßig der beruflichen Bildung.
Der nationale Bildungsbericht erscheint alle zwei Jahre und beschreibt die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens. In diesem Jahr widmet er sich schwerpunktmäßig der beruflichen Bildung.
Seit 2006 erscheint der Bildungsbericht alle zwei Jahre. Daran beteiligt sind das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V., das Deutsche Jugendinstitut, das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe, das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen an der Georg-August-Universität sowie das Statistische Bundesamt und die Statistischen Ämter der Länder.
„Der Bildungsbericht zeigt, dass unser Bildungssystem vor großen Herausforderungen steht. Wir brauchen dringend eine bildungspolitische Trendwende. Hier setzen wir auf verschiedenen Ebenen und Altersstufen an: Von den Kitas bis zu den Ausbildungsbetrieben – wir brauchen einen Perspektivwechsel und Bildungsinstitutionen, die Vielfalt als Chance begreifen", sagt die Bildungsministerin und kündigt an, man werde sich mit aller Kraft für mehr Chancengerechtigkeit einsetzen. Beispielsweise mit dem Startchancen-Programm zum kommenden Schuljahr, das in der Geschichte der Bundesrepublik das "größte und langfristigste Bildungsprogramm" sei. Der Bildungsbericht zeige ebenso, dass ein starkes Berufsbildungssystem gebraucht werde, das junge Menschen konsequent fördere und an die moderne Arbeitswelt angepasst sei. Die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung solle dazu mit gezielten Maßnahmen beitragen.
Auch Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes äußerte sich zu den Ergebnissen des Berichts. „Wir müssen noch ehrgeiziger sein, um das Versprechen des sozialen Aufstiegs für Jugendliche zu erneuern. Immer noch hängen die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen stark vom sozialen Hintergrund ab. Die kommende Generation erwartet zurecht, dass wir diese Ungerechtigkeit angehen." Auch sie verweist an dieser Stelle auf das Startchancenprogramm. Es solle die Schulen dabei unterstützen, eine moderne und attraktive Lernumgebung zu schaffen, passgenaue pädagogische Angebote zu ermöglichen und die multiprofessionelle Unterstützung auszubauen.
Im Hinblick auf die steigende Zahl der jungen Erwachsenen ohne formale Qualifikation weist Streichert-Clivot auf den Pakt für Berufliche Schulen hin, der den Einstieg in die Berufswelt erleichtern und die Arbeitsmarktperspektiven verbessern soll.
Und "weil starke Schüler:innen starke Lehrkräfte brauchen", seien auf der Transformations-Kultusministerkonferenz, deren Ergebnisse Streichert-Clivot als "historisch" bezeichnet, neue Wege ins Lehramt geebnet worden, beispielsweise für "Ein-Fach-Lehrkräfte", sowie für "Absolventinnen und Absolventen sogenannter Quereinstiegs-Masterstudiengänge und dualer Studiengänge.“
Den Bericht sowie weiterführende Materialien und Informationen gibt es im Internet unter www.bildungsbericht.de