Die Verleger Barbara und Stefan Weidle beenden ihre Tätigkeit aus Altersgründen und freuen sich, den Verlag an Thedel v. Wallmoden zu übergeben. Beide Verlage verbinde große Nähe der Programme. Der Weidle Verlag wird innerhalb des Wallstein Verlags unter seinem bisherigen Namen weitergeführt. Er steht weiterhin für feine und ausgesuchte Publikationen, die dem Buchmarkt Entdeckungen bescheren. Zum Beispiel "Die Manon Lescaut von Turdej" von Wsewolod Petrow, für die der Verlag mit dem Preis der Hotlist der unabhängigen Verlage geehrt wurde. Der Weidle Verlag wurde 2019, 2020 und 2022 mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet.
Stefan Weidle engagierte sich viele Jahre als Vorsitzender der Kurt Wolff Stiftung für die Belange der unabhängigen Verlage und Buchhandlungen. Auf seine Initiative geht der Deutsche Buchhandlungspreis zurück. Er übersetzt aus dem Englischen und Französischen. Barbara Weidle leitete drei Jahre das Literaturhaus Bonn. Sie baute mit der Leipziger Buchmesse und der Kurt Wolff Stiftung das "Forum der Unabhängigen" auf, kuratierte Ausstellungen, u.a. zu Kurt Wolff, übersetzt aus dem Englischen und engagiert sich im Vorstand der LitProm für Literatur aus Afrika und Asien, bei den BücherFrauen und für das gendergerechte digitale Lexikon Equalpedia.
Das Programm des Weidle Verlags wird künftig als Imprint des Wallstein Verlags von Göttingen aus fortgeführt. Wallstein-Verleger Thedel v. Wallmoden zur Bedeutung der Übernahme: "Es gibt keinen anderen unabhängigen Verlag, dessen Programm und Rechteportfolio eine so schöne und organische Ergänzung des Wallstein-Programms bedeutet, wie es mit der Übernahme des Weidle Verlags geschieht. Das deutsch-jüdische Exil mit Autoren wie Hermann Borchardt, Carl Zuckmayers Freund Albrecht Joseph oder dem Fotografen Eric Schaal ist bei Weidle in vielen Publikationen vertreten. Hinzu kommen Bücher zur Geschichte des Kurt Wolff Verlags, dessen Tradition sich der Wallstein Verlag ebenfalls verpflichtet fühlt und vieles mehr. Außerdem ist die jahrzehntelange Freundschaft zwischen den Verlegern eine Vertrauensbasis für die Fortführung des Lebenswerks von Barbara und Stefan Weidle."
Auf der Frankfurter Buchmesse finden Sie den Weidle Verlag in Halle 3.1 / A124. Am 21. Oktober um 13.30 Uhr stellen Barbara und Stefan Weidle René Fülöp-Millers Buch "Die Nacht der Zeiten" auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage (3.1 / C105) vor.