Nominierungen für den Deutschen Kochbuchpreis

Vom Microsoft-Labor in die Pizzaküche

1. November 2022
Redaktion Börsenblatt

Das Patisserie-Fachbuch "Fleurs" (Matthaes) gehört ebenso dazu wie der Einsteigertitel "#ask Toni - Wein ist unkompliziert" (EMF): Die Nominierungen für den Deutschen Kochbuchpreis 2022 stehen fest. Das teuerste Kochbuch kostet stolze 375 Euro.

Der Deutsche Kochbuchpreis wird vom Kochbuchportal Kaisergranat.com ausgerichtet, das pro Monat mehr als 100.000 Besucher anzieht und pro Jahr rund 200 Kochbücher rezensiert.

Die Preisträger des Deutschen Kochbuchpreises werden am 23. November im Foodlab Hamburg bekanntgegeben. Bei der Preisgala mit 80 Gästen gibt es Gerichte aus einigen der nominierten Bücher, dazu Gespräche mit aktuellen Preisträger:innen sowie mit Vorjahressieger und „Brotpapst“ Lutz Geißler. Details und alle Nominierungen unter www.deutscher-kochbuchpreis.de.

So fällt der Kochbuchjahrgang 2022 aus

Benjamin Cordes, als Mitgründer von Kaisergranat.com einer der Initiatoren des Kochbuchpreises (mehr im Interview auf boersenblatt.net von 2019), sichtet die deutschsprachige Kochbuchproduktion für seine Rezensionen. Sein Urteil über den Jahrgang 2022:

„Ein großer Kochbuch-Trend ist die saisonale Küche. Eine Reihe empfehlenswerter Kochbücher zeigt hervorragende Rezepte für Pilze, Wildkräuter oder auch das Gemüse aus dem eigenen Garten.

Weiterhin sehr populär sind die Kochbücher für einfache und schnelle Küche. Mit Rezepten, die nur wenige Zutaten benötigen und nach kurzer Zeit fertig sind, treffen sie den Zeitgeist und senken die Hürden, selbst zu kochen, statt auf Fertigprodukte zurückzugreifen.“

Qualitativ stechen aus seiner Sicht in diesem Jahr besonders einige Kochbücher zur italienischen Küche hervor. Die Bücher „a casa“ (at verlag) und „Splendido“ (DuMont) seien in ihrem Purismus besonders ästhetisch und würden zudem kulinarisch begeistern. Außerdem nennt Cordes die Werke „Pizza con Amore“ (team tietge) und „Tutto Napoli“ (super mari), die sich auf zwei Arten der Stadt Neapel widmeten: „Einmal mit ihrer berühmten Pizza und im anderen Fall mit ihrer ganzen kulinarischen Identität.“

Ebenfalls auf der Nominierungsliste: „Süße Brote“ von Lutz Geißler (Ulmer), Gewinner des Deutschen Kochbuchpreises 2021. Das Buch zur TV-Sendung „Kitchen Impossible“ (Mosaik) ist in der Rubrik der internationalen Küche nominiert – ebenso wie „Test Kitchen – extra good things“ von Yotam Ottolenghi (DK).

Das günstigste und das teuerste Kochbuch

Das günstigste nominierte Buch ist „Gar es ohne Bares“ von Spiegel-Autor Sebastian Maas (Penguin). Für gerade mal 14 Euro zeige es originelle Rezepte, die mit wenigen Zutaten und geringem Budget auskommen, so Cordes.

Das teuerste nominierte Kochbuch ist „Modernist Pizza“ des US-Amerikaners Nathan Myhrvold (Phaidon). Der ehemalige Chief Technical Officer von Microsoft geht in den drei Teilen seines Werkes der internationalen Pizzakultur auf den Grund. Das Standardwerk kostet 375 Euro.