"Er zeigte vielfach außergewöhnliche Weitsicht"

Verleger Hans Dieter Beck ist tot

6. Januar 2025
Redaktion Börsenblatt

Am 3. Januar 2025 ist der Verleger Hans Dieter Beck im Alter von 92 Jahren friedlich in München gestorben. Das teilte der Verlag C.H. Beck mit. Der Verstorbene hat mehr als ein halbes Jahrhundert lang den Verlag und die gesamte Mediengruppe geformt. Update: Statement des Börsenvereins.

Hans Dieter Beck

Hans Dieter Beck wurde am 9. April 1932 in München als Sohn des Verlegers Dr. Heinrich Beck und dessen Frau Eva Beck, geb. Müller, geboren. "Schon früh zeigte er großes Interesse an Wissenschaft und Verlagswesen", heißt es weiter im Nachruf des Münchner Verlags. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften, der Ablegung beider juristischer Staatsexamina und einer Promotion sei er bereits 1961 in den väterlichen Verlag eingetreten. Nach einem späteren Studien- und Arbeitsaufenthalt in den Vereinigten Staaten war er ab 1967 mehrere Jahre lang als Richter und Staatsanwalt in München tätig.

Anfang der 1970er Jahre kehrte er in den Verlag zurück, übernahm als Verleger das rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Programm und habe die Marktposition von C.H.BECK in der deutschsprachigen Rechtsliteratur nachhaltig ausgebaut. Wie kein anderer habe sich Hans Dieter Beck mit seinem Unternehmen und insbesondere dem Verlagsbereich Recht-Steuern-Wirtschaft identifiziert.

Der Nachruf fährt fort: "Mit Hingabe und Neugierde für gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen formte er mehr als ein halbes Jahrhundert lang den Verlag und die gesamte Mediengruppe und verhalf ihnen damit zu ihrer heutigen Bedeutung. Mit großem Engagement für seine Mission zeigte Hans Dieter Beck vielfach außergewöhnliche Weitsicht, etwa durch die Einführung von beck-online Anfang des Jahrtausends und zuletzt durch den Einsatz neuer Technologien einschließlich künstlicher Intelligenz."

Hans Dieter Beck war auch im Ehrenamt aktiv und setzte sich in zahlreichen Verbänden und Gremien für die Belange des Verlagswesens und der Wissenschaft ein. Breite Anerkennung hätten seine Arbeit und sein Engagement gefunden, beispielsweise über mehrere Jahrzehnte für den Tukan-Kreis, eine der ältesten literarischen Institutionen Münchens.

Hans Dieter Becks unerschütterlicher Einsatz, seine Gabe, immer wieder neue Wege zu denken, und seine Furchtlosigkeit im Angesicht neuartiger Herausforderungen waren gleichermaßen Inspirationsquelle und Vorbild.

Verlag C.H. Beck

Gemeinsam mit seinem Bruder Dr. h.c. Wolfgang Beck habe Hans Dieter Beck rechtzeitig Sorge für seine Nachfolge getroffen. C.H.BECK ist und bleibt ein Familienunternehmen, künftig in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG. Mit der Führung des Verlages und der Steuerung der Mediengruppe sind nunmehr die Mitglieder der Gesamtgeschäftsführung Prof. Dr. Klaus Weber (Recht-Steuern-Wirtschaft), Dr. Jonathan Beck (Literatur-Sachbuch-Wissenschaft) und Dr. Christian Kopp (Kaufmännische Leitung) und die Geschäftsführer Dr. Thomas Aichberger, Dr. Maximilian Schenk und Kilian Steiner betraut.

"Hans Dieter Becks unerschütterlicher Einsatz, seine Gabe, immer wieder neue Wege zu denken, und seine Furchtlosigkeit im Angesicht neuartiger Herausforderungen waren gleichermaßen Inspirationsquelle und Vorbild", so der Verlag weiter. Er werde als herausragender Verleger und Wegbereiter für innovative Lösungen in Erinnerung bleiben, ebenso als Mensch mit einem tiefen Verantwortungssinn für sein Unternehmen, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und seine Autorinnen und Autoren.

"Der Börsenverein ist ihm auf vielfältige Weise dankbar"

"Mit Hans Dieter Beck verliert die Buchbranche eine jahrzehntelang prägende, mit- und vorausdenkende engagierte Stimme. Sein Arbeitsethos und seine unternehmerische Leistung sind und bleiben legendär. Der Börsenverein ist ihm auf vielfältige Weise dankbar – unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt seiner Familie", trauert Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, in einer Mitteilung.

Ein Nachruf auf Hans Dieter Beck findet sich unter anderem in:

FAZ: "Verleger mit Weitsicht" (hinter der Zahlschranke)