Netto-Klimaneutralität bis 2028

Verlag Ernst Klett Sprachen: Transparente Klimabilanz

25. April 2024
Redaktion Börsenblatt

Der Verlag Ernst Klett Sprachen möchte sich aktiv für die konsequente Reduzierung seiner CO2-Emissionen bis 2028 einsetzen. Die Nachhaltigkeitsstrategie will der Verlag unter anderem durch transparente Kommunikation seiner Klimabilanz verfolgen.

Ernst Klett bekennt sich in der Meldung zum Pariser Klimaabkommen und den deutschen Klimazielen. Der Verlag stehe damit auch in der aktiven Verantwortung, seine CO2-Emissionen konsequent zu reduzieren. Denn trotz der langen Lebensdauer der Produkte führe die eigene Geschäftstätigkeit zu Treibhausgasemissionen. Die jährlich durchgeführte Klimabilanz sei deswegen ein grundlegender Bestandteil der Strategie des Verlages.

"Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern sichert das langfristige Überleben, die Wettbewerbsfähigkeit, Attraktivität und Resilienz unseres Unternehmens", wird Geschäftsführer Matthias Rupp in der Meldung zitiert. Mit der Veröffentlichung von Messwerten, Zielen und der Darstellung seiner Wirkungsmöglichkeiten unter dem Claim "Von Sprache zu Verantwortung" biete das Unternehmen "die notwendige Transparenz, um mit allen Akteuren ins Gespräch zu kommen", so Rupp. 

CO2-Bilanz — wie wirkt sich die Buchherstellung aus?

Die Grundlage für Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit bildet für den Verlag die kalkulierte CO2-Bilanz. Diese wird nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol), einem weltweit genutzten Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen, berechnet. Unterschieden wird dabei zwischen sogenannten Scope-1-, -2- und -3-Emissionen. Da die Scope-3-Emissionen durch externe Aktivitäten wie beispielsweise der Herstellung von Papier entstehen, entziehen sie sich nahezu gänzlich dem unmittelbaren Handlungsfeld eines Unternehmens. Bei Ernst Klett Sprachen ergab die Analyse, dass über 90 Prozent der CO2-Emissionen diesem Bereich zuzuordnen sind.

Jeder zweite industriell genutzte Baum wird für die Papierherstellung gefällt. Rund 80 Prozent der CO2-Emissionen in der Buchproduktion werden laut der Recherche des Deutschlandfunks durch Papier verursacht. Das bedeutet für Rupp, dass "um den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren, wir den Austausch mit unseren Dienstleistern intensivieren müssen, sie am Ende sogar entsprechend ihrer CO2-Strategie auswählen".

Nachhaltig aktiv handeln

Ernst Klett Sprachen fokussiert sich bei seiner Nachhaltigkeitsstrategie nicht auf einzelne Bereiche, sondern will laut Geschäftsführerkollege Hendrik Funke "alle Unternehmensbereiche in den Blick" nehmen.

Mittlerweile stamme das Papier beispielsweise ausnahmslos aus Europa. Es lasse sich vollständig recyceln, kompostieren und biologisch abbauen. Alle kurzlebigen Produkte wie Test- und Lösungshefte sollen zukünftig nahtlos in den Recyclingprozess zurückgeführt werden.

Bei der Mitarbeitermobilität setzt der Verlag auf ein Bündel an Maßnahmen: Das Deutschlandticket gebe es für alle Mitarbeiter:innen. Zudem würden fest definierte Reiseregeln wie der ausnahmslose Verzicht auf Inlandsflüge bestehen. Diese Entscheidungen trage die gesamte Belegschaft nicht nur mit, sondern habe sie durch eigene Impulse selbst initiiert. "Uns allen ist bewusst, dass wir die CO2-Emissionen reduzieren müssen. Durch die stetige zahlenbasierte Auswertung der Klimabilanz versprechen wir uns eine noch stärkere Dynamik bei der ressourcenschonenden Weiterentwicklung der eigenen Prozesse", erklärt Funke.

Gesellschaftliche Verantwortung

Darüber hinaus definiert der Verlag als Ziel die Förderung zukunftsfähigen Handelns sowie die Auseinandersetzung mit einer lebenswerten Welt. Es gehe ebenso darum, neben dem Umweltaspekt demokratische Werte zu vermitteln und diese durch Bildung zu schützen. Dem entspricht sein Selbstverständnis als Brückenbauer zwischen Menschen und Kulturen. Das Leitbild des Unternehmens spiegelt diesen ganzheitlichen Verantwortungsbegriff wider. Der Verlag verweist in der Meldung auf den Blog "Von Sprache zu Gesprächen". Hier finden sich Beiträge, die interne Einblicke gewähren, Impulse setzen und vor allem zum Dialog einladen sollen.