Nostalgie zum Quadrat

Umfrage zu 70 Jahren Pixi-Buch

2. Mai 2024
Redaktion Börsenblatt

Das Pixi-Buch – 1954 erschien das erste quadratische Heftchen in Deutschland, bis heute wurden rund 500 Millionen Exemplare verkauft, was die Pixi-Reihe zur erfolgreichsten Bilderbuch-Reihe aller Zeiten macht. Doch welche Bedeutung haben die Bücher für Generationen an Erstleser:innen und inzwischen erwachsen gewordenen Kindern? 

Wir haben die Börsenblatt-Leser:innen gefragt, ob sie sich noch an ihre ersten Pixis erinnern und was sie mit den Kult-Bilderbüchern verbinden. 

Die Antwort ist bezeichnend: 85% der Teilnehmer:innen erinnern sich noch an ihre ersten Pixi-Bücher. Kein Wunder, denn auch wenn die Heftchen mit ihren gerade mal 10x10 cm klein erscheinen mögen, boten sie den jungen Leser- und Zuhörer:innen doch eine Leinwand für erste Held:innengeschichten, die ihnen bis heute im Kopf geblieben sind: „In meinem ersten Pixi-Buch kletterte eine Schildkröte in ein Flugzeug und flog einfach mit. Mutige Schildkröte, dachte ich als 4-jähriger. Und als das Flugzeug landete, trat die Schildkröte wieder ins Freie, schaute auf die Umgebung, in die sie das Flugzeug gebracht hatte, und voller Freude begab sie sich in ein Abenteuer. Die Schildkröte war meine Heldin.“ 

Die kleinen Bücher waren so bunt wie die Auswahl an Geschichten, es war für alle etwas dabei. Die Erzählungen reichten von verspielten Lerninhalten wie: „Wer schnürt mir die Schuh?“, „Entchen zieht um“ und „Die Kinderuhr“ über spannende Titel wie: „Die Mitternachtshexe“, „Der rote Blitz“, oder „Rudis Taschenlampe“, der einer Teilenhmer:in besonders gruselig in Erinnerung geblieben ist: „Da geht das Verstecken Spielen schief und die Kinder werden in eine Wäscherei abtransportiert. Das fand ich sehr gruselig als Kind.“ 

Die Pixi-Bücher wurden gehütet wie Schätze und waren überall mit dabei – in Koffern, Hosentaschen, im Auto auf dem Weg in den Urlaub, als Trost, wenn die Eltern abends mal aus waren oder auf der heimischen Küchenzeile: „In der Küche gab es eine große Arbeitsplatte, auf der wir drei Kinder mit unserem Köfferchen und lesend/vorlesend platziert wurden, damit uns meine Mutter etwa beim Kochen beaufsichtigen konnte.“ 

Viele der teilnehmenden Leser:innen konnten die Geschichten aus den kleinen Heften auswendig – und zwar so gut, dass ihnen sogar die kleinste Veränderung auffiel: „Mein Opa hat das Buch meinen Geschwistern und mir immer wieder vorgelesen. Er hat immer wieder extra Fehler eingebaut. Wir haben diese natürlich sofort entdeckt und ihn lauthals korrigiert“. Eine andere Person erinnert sich daran, Mitreisende im Zug damit beeindruckt zu haben, dass sie die auswendig gelernten Geschichten - mit dem Pixi-Buch in der Hand - nacherzählte und es so schien, als könne sie bereits lesen.  

Auch in ihrem Alltag begleiten die Geschichten und Erinnerungen, die ihnen ihre Pixi-Bücher beschert haben, die Leser:innen: „Ich glaube, es war ein Pixi: Jemand (Tier oder Mensch? Ich weiß es nicht mehr), der sein Haus von innen und außen in vielen schönen Gelb-Tönen anstreicht. Besonders das Sonnenblumen-Gelb ist mir im Gedächtnis geblieben. Heute wohne ich selbst in einer Wohnung mit gelben Wänden - ein Vorschlag von meinem Mann, der das Buch gar nicht kannte! So ein warmes Gelb macht einfach gute Laune! :)“